26.11.2006

Fruchtbare Gespraeche? Rat der EKD und FDP beraten ueber Lebensschutz

Berlin (ALfA). Das Praesidium der FDP unter Leitung des Partei- und Fraktionsvorsitzenden Guido Westerwelle ist am Montag, 20. November, in Berlin mit Mitgliedern des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) unter der Leitung des Ratsvorsitzenden, Bischof Wolfgang Huber, zu einem Gespraech zusammengetroffen. Dabei wurden unter anderem ethische Fragen des Lebensschutzes und der interreligioese Dialog insbesondere mit den in Deutschland lebenden Muslimen besprochen. Dies geht aus einer Pressemiteilung der EKD vom selben Tag hervor.

Der EKD-Ratsvorsitzende Huber bekraeftigte demnach die ablehnende Haltung der evangelischen Kirche zu einer generellen Aufhebung der 2002 getroffenen Stichtagsregelung fuer die Forschung an embryonalen Stammzellen, wie sie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fordert. Eine Revision des Stichtags entspreche zwar dem Geist der damals beschlossenen und von Seiten der evangelischen Kirche respektierten Kompromissregelung, allerdings muesse es sich um eine einmalige Neuregelung handeln, habe Huber betont. Es duerfe keinesfalls zu einem "nachlaufenden Stichtag" kommen. Der stellvertretende FDP- Bundesvorsitzende Andreas Pinkwart habe den Vorschlag des Ratsvorsitzenden begruesst. Zwar spreche sich die FDP fuer eine voellige Aufhebung des Stichtags aus, allerdings wuerde auch eine neue Festlegung des Stichtags "dazu beitragen, dass auf diesem Gebiet weitere Fortschritte erzielt werden koennten." Der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle habe erklaerte, fuer die Menschen, die an Alzheimer und Parkinson erkrankt seien, koennten bessere Voraussetzungen fuer die Stammzellenforschung auch in Deutschland ein Signal der Hoffnung sein. Liberale und Kirchen koennten hier gemeinsam mutig fuer eine "Kultur des Helfens und Heilens" eintreten.

Beide Seiten haben ihr Interesse und ihre Bereitschaft betont, den bisherigen Gedankenaustausch fortzusetzen und zu vertiefen. So sollen in einem baldigen Gespraech anhand des aktuellen Impulspapiers des Rates der EKD "Kirche der Freiheit" die Perspektiven fuer die evangelische Kirche im 21. Jahrhundert gemeinsam diskutiert werden.