23.05.2002

Junge Christen sollen sich mehr für Lebensrechtsfragen interessieren

Steinhoff: Bequemlichkeit statt „Produkt-Stolz“

Junge Christen sollen sich mehr für Lebensrechtsfragen interessieren

Steinhoff: Bequemlichkeit statt „Produkt-Stolz“

Junge Christen können stärker zum Einsatz für den Schutz menschlichen Lebens motiviert werden. Dies berichtete der Bundespfarrer des Deutschen EC-Verbandes (Entschieden für Christus) auf der Frühjahrstagung des Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen in Kassel. Einer vom ihm extra für seinen Vortragsdienst im Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen gestarteten internen Umfrage zufolge ist etwa jedes zweite Mitglied des von ihm geleiteten Jugendverbandes an Lebensrechtsfragen interessiert, aber nur neun Prozent engagieren sich beispielsweise gegen Abtreibungen, Experimente an Embryos oder aktive Sterbehilfe. 57 Prozent der 468 zufällig ausgewählten EC-Mitglieder sagten, daß sie „leider zu wenig“ täten. 42 Prozent erklärten, sich künftig mehr engagieren zu wollen, weil sie überzeugt seien, daß die Gesellschaft beim Lebensschutz dringend eine Erneuerung brauche. 46 Prozent waren eher skeptisch, ob mehr Engagement etwas bewirke. Als Grund für mangelndes Engagement nannten 309 Jugendliche, daß sie zu bequem seien. 35 hatten Angst, mit ihrer Meinung allein dazustehen. Die übrigen waren sich über ihre Motivation im Unklaren. Nach Ansicht von Steinhoff weisen die Antworten auf eine mangelnde Bereitschaft hin, sich öffentlich zur christlichen Überzeugung zu bekennen, daß Gott jedes Leben für wertvoll achte. Es gebe „zu wenig Produkt-Stolz“, sagte Steinhoff. Der Theologe hofft, durch mehr Sachinformationen in der Frage des Lebensrechts ein ähnliches Ergebnis wie bei der Sexualethik erzielen zu können. Rund 75 Prozent der ECler lehnen vorehelichen Geschlechtsverkehr ab und beweisen damit, so Steinhoff, daß junge Christen durchaus zu einem Leben gegen den Trend der Zeit bereit sind. Der EC erreicht in seinen Gruppen wöchentlich rund 50.000 Kinder und Jugendliche.