12.05.2002

Studien belegen: Deutlich mehr Fehlbildungen bei kuenstlicher Befruchtung

Mainz (ALfA). Kuenstliche Befruchtungen erhoehen signifikant das Fehlbildungsrisiko. Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" in ihrer Beilage "Natur und Wissenschaft" (Ausgabe vom 08.05.) unter Berufung auf mehrere aktuelle Studien. Besonders haeufig treten Fehlbildungen danach bei der "Icsi" genannten Intrazytoplasmatischen Spermieninjektion auf. Das Verfahren, bei dem die Samenzelle mittels einer Pipette direkt in die Eizelle eingeschleust wird, findet vor allem dann Anwendung, wenn der Mann zu wenige oder zu wenig aktive Samenzellen besitzt.

Die FAZ beruft sich in ihrem Beitrag u.a. auf eine Studie aus Australien. ("New England Journal of Medicine", Bd. 346, S. 725). Diese ergab "an 301 mit dem Icsi-Verfahren gezeugten Kindern eine mehr als doppelt so hohe Fehlbildungsrate". Festgestellt worden seien etwa schwere Herzfehler oder ein zu frueher Austritt der Harnroehre aus dem Penisschaft, schreibt die Zeitung.

Zu aehnlichen Ergebnisse komme auch ein Projekt an der Universitaetsklinik Mainz, welches, so das Blatt, "hinsichtlich Qualitaet und Vollstaendigkeit der Daten in Deutschland seinesgleichen sucht" Danach wiesen rund 16 Prozent der "Icsi-Kinder" (etwa jedes 6.) Missbildungen auf, wie schwere Herzfehler, einen offenen Wirbelkanal oder einen komplett verschlossenen After, sowie eine Reihe weniger schwerwiegender Missbildungen. Das Fehlbildungsrisiko natuerlich gezeugter Kinder lag dagegen bei sieben Prozent.