12.05.2002

Mit rot-gelb kaeme nach der Wahl auch die PID

Berlin (ALfA). Am kommenden Dienstag wird die Vorsitzende der Enquete-Komission "Recht und Ethik der modernen Medizin", Margot von Renesse (SPD), Bundestagspraesident Thierse den Abschlussbericht des Gremiums ueberreichen. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Ausgabe vom 10.05.) nimmt dies zum Anlass, um ueber die kuenftige Regelung der Praeimplantationsdiagnostik (PID) zu spekulieren.

179 der insgesamt 513 Seiten des Berichts seien der Praeimplantationsdiagnostik gewidmet und den Gruenden, warum eine ueberwaeltigende Mehrheit der Kommission sich fuer ein fortgesetzt strenges Verbot ausspreche, schreibt die Zeitung. Auch der sogenannte Nationale Ethikrat habe sich bereits in drei Sitzungen mit der PID befasst. Allerdings wolle sich dieses Gremium, so die FAZ, mit einer Stellungnahme bis mindestens Ende des Jahres Zeit nehmen. Laut Einschaetzung der Zeitung sei es aber wahrscheinlich, dass der Nationale Ethikrat, wie schon in der Frage des Imports embryonaler Stammzellen, auch bei der Beurteilung der PID zu einem anderen Ergebnis als die Enquete-Kommission komme. Eine Entscheidung ueber die PID sei dann Sache der naechsten Bundesregierung: "Sowohl in einer Regierung von SPD und Gruenen wie von Union und FDP waere das Thema wohl heftig umstritten, da sowohl Gruene als auch die CDU/CSU die Technik mehrheitlich ablehnen. Kommt es dagegen zu einer Koalition von SPD und FDP, ist mit einer raschen Liberalisierung aller strengen deutschen Gesetze auf dem Gebiet der Gentechnik zu rechnen und damit auch einem Ja zur PID. Die FDP hat sich als treibende Kraft fuer die Embryonenforschung und die PID profiliert. Fuehrende Sozialdemokraten, darunter Kanzler Schroeder, Gesundheitsministerin Schmidt und Forschungsministerin Bulmahn, haben sich ebenfalls bereits dafuer ausgesprochen, die Embryonenauswahl zuzulassen", orakelt die FAZ.