11.03.2002

Papstentscheidung bedeutet Schluss mit "Rechtswäsche"

Der Vorsitzende des Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen zum Enscheid des Papstes, dem Limburger Bischof Kamphaus die weitere Ausstellung von Beratungsstellen zu untersagen

Papstentscheidung bedeutet Schluss mit "Rechtswäsche"

Der Vorsitzende des Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen zum Enscheid des Papstes, dem Limburger Bischof Kamphaus die weitere Ausstellung von Beratungsstellen zu untersagen

Der Vorsitzende des Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen, Hartmut Steeb, Stuttgart, hat sich positiv zur Entscheidung des Papstes gestellt, dem Limburger Bischof Kamphaus die weitere Ausstellung von Beratungsscheinen zu untersagen.

„Diese Entscheidung dient dem Rechtsempfinden, weil die vorhandene gesetzliche Regelung nichts weniger als ein „juristischer Purzelbaum“ ist. Was eigentlich verboten ist, nämlich die Tötung des ungeborenen Kindes, wird plötzlich erlaubt, wenn man sich vor der Tat hat beraten lassen und darüber eine Bescheinigung ausgestellt wird. Ein solches rechtlich absurdes Verfahren wäre in keinem anderen Rechtsbereich akzeptabel. Man stelle sich vor, dass Verstöße gegen Umweltschutzvorschriften oder gegen die Straßenverkehrsordnung nach vorheriger Beratung oder Belehrung, die amtlich bescheinigt wird, zwar „rechtswidrig aber straffrei“ blieben. Dass aber ausgerechnet beim höchsten Gut das Menschen, dem menschlichen Leben selbst, durch eine Beratung Unrecht in "Recht" verwandelt wird, ist - um den bekannten Begriff der rechtswidrigen "Geldwäsche" zu benutzen, eine staatlich sanktionierte "Rechtwäsche". Dieser skandalöse Vorgang wird nicht dadurch harmloser, dass sich neben den Politikern über viele Jahre hinweg auch die Katholische Kirche in dieses Unrechtssystem "einspannen" lies. Ich bin - als evangelischer Christ - dankbar, dass der Papst offenbar besser weiß, dass dazu Kirche niemals Ja sagen darf.

Entgegen viel geäußerter Befürchtung, dass diese Entscheidung des Papstes eine Niederlage, für alle, die in Deutschland darum kämpfen, dass Frauen in Schwangerschaftskonflikten geholfen werde, bedeute, erinnere ich darin, dass sich eine große Zahl weithin ehrenamtlicher engagierter Frauen und Männer vielfach bemühen, Frauen in Schwangerschaftskonflikten zu helfen und ihnen auch ohne staatliche Unterstützung beizustehen: z.B. auch dem Druck der Umwelt standzuhalten, die bei mehr als 50% aller Abtreibungen für die Entscheidung der Frau verantwortlich ist; auch gegenüber Vätern hinzustehen, die zwar eine ungewollte Schwangerschaft herbeiführen, aber nicht bereit sind die Verantwortung für das gezeugte Kind zu übernehmen.