25.07.2002

„Ungeistlicher Streit“ um prophetisches Reden

Präses Strauch: Pietisten sind skeptisch, Charismatiker eher offen

„Ungeistlicher Streit“ um prophetisches Reden

Präses Strauch: Pietisten sind skeptisch, Charismatiker eher offen

B a d B l a n k e n b u r g, 26. Juli 2002 - Einen „ungeistlichen Streit“ um prophetisches Reden in christlichen Gemeinden beobachtet der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Präses Peter Strauch (Witten). Die Bereitschaft sei nicht sehr ausgeprägt, anhand der Bibel zu prüfen, ob der Anspruch berechtigt sei, ein zukunftsweisendes Wort Gottes weiterzugeben, sagte er bei der Allianz-Konferenz. Meist orientiere man sich an der eigenen Gemeindetradition. Pietistisch geprägte Gemeinden seien eher skeptisch bis ablehnend, während charismatische Gemeinde eine große Offenheit für ein unmittelbares Reden Gottes bewiesen. Strauch zufolge entspricht es den biblischen Aussagen der Bibel, dass Gott einzelnen Menschen Einblick in Gegenwart und Zukunft ermögliche. Dazu gehöre auch, Konflikte und Schuld aufzudecken sowie Hilfen zum Neuanfang zu geben. Auch Warnungen bei unbiblischen Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft seien möglich. Strauch hat auch keinen Einwand gegen die Ankündigung von Erweckungen, wenn sie als Ansporn zu konsequentem Glauben verstanden würden. Allerdings müssten solche Prophetien auf ihre Vereinbarkeit mit der Bibel geprüft werden. Beispielsweise sollten Menschen mit prophetischen Gaben in verbindliche Gemeinschaften mit anderen Christen eingebunden sein. Skeptisch beurteilt Strauch es, wenn Kritik an prophetischen Aussagen als Ungehorsam gegen Gott gedeutet werde. Dadurch sei es wiederholt zu Gemeindespaltungen gekommen, die bei einem gemeinsamen Hören aller Beteiligten auf die Bibel nicht notwendig gewesen wären.