08.07.2002

Keine "katholischen" Abtreibungen mehr: Bistum Limburg beendet Sonderweg

Limburg (ALfA). Im Bistum Limburg werden seit dem 01. Juli keine Scheine mehr ausgestellt, die eine straffreie Abtreibung ermoeglichen. Damit hat nun auch die letzte katholische Dioezese in Deutschland den Ausstieg aus der staatlichen Schwangeren-Konfliktberatung vollzogen. Papst Johannes Paul II hatte im Maerz den Ausstieg verfuegt und damit den Sonderweg des Limburger Bischofs Franz Kamphaus beendet. Die uebrigen deutschen Bischoefe hatten die Ausstellung der umstrittenen Beratungsscheine in ihren Dioezesen bereits Ende 2000 eingestellt.

Mit dem Ausstieg treten fuer die zwoelf Beratungsstellen im Bistum Limburg nun die von der Deutschen Bischofskonferenz im Herbst 2000 verabschiedeten Richtlinien in Kraft. Darin wird nicht nur festgelegt, dass keine Beratungsbescheinigungen mehr ausgestellt werden duerfen, sondern auch definiert, wo die Grenzen der Beratung liegen. So duerfen Berater nicht an einer aerztlichen Indikation mitwirken, die Grundlage fuer eine Abtreibung ist.

Die Organisation "Donum Vitae" will Mitte Juli im zur Dioezese Limburg gehoerenden rheinland-pfaelzischen Montabaur eine Beratungsstelle eroeffnen. Der Verein setzt sich dafuer ein, dass in den vom ihn unterhaltenen und staatlich bezuschussten Stellen weiter jene Scheine ausgestellt werden, die den gesetzlichen Bestimmungen zufolge zur Durchfuehrung straffreier Abtreibungen benoetigt werden. Rom hat Katholiken deshalb die Unterstuetzung des Vereins ausdruecklich untersagt.