22.01.2002

Für ein Verbot des Imports embryonaler Stammzellen ohne Wenn und Aber

Juristen-Vereinigung Lebensrecht appelliert an die Bundestagsabgeordneten

Für ein Verbot des Imports embryonaler Stammzellen ohne Wenn und Aber

Juristen-Vereinigung Lebensrecht appelliert an die Bundestagsabgeordneten

 

Die Juristen-Vereinigung Lebensrecht appelliert an die Abgeordneten des Bundestages, den Import menschlicher embryonaler Stammzellen uneingeschränkt zu verbieten. "Solche Stammzellen können nur durch Töten von Menschen im Frühstadium ihrer Entwicklung gewonnen werden. Es verstößt jedoch gegen die Menschenwürde, das Leben eines Menschen zu fremdnützigen Zwecken zu "verbrauchen" und sei es, um Heilungschancen bisher unheilbarer Krankheiten zu erhöhen. Davon geht auch das geltende Embryonenschutzgesetz aus.

Der Import embryonaler Stammzellen ist selbst dann nicht zu rechtfertigen, wenn sie an einem früheren Stichtag bereits vorhanden waren. Nach unserem Rechtsverständnis ist es verwerflich, sich die Früchte einer Unrechtshandlung zunutze zu machen. Der Hehler ist nicht besser als der Stehler, der Importeur embryonaler Stammzellen nicht besser als derjenige, welcher sie durch Töten von Embryonen gewinnt.

Wer überdies meint, den Stammzellenimport "unter strengen Auflagen" tolerieren zu können, gibt sich Illusionen hin. Würde die Türe zur Forschung mit embryonalen Stammzellen in Deutschland auch nur einen Spalt breit geöffnet, gäbe es kein Halten mehr. Der Bedarf nach weiterem "Material" würde steigen, der Ruf nach seiner Befriedigung immer lauter werden und schließlich Gehör finden.

Die angesichts widerstreitender Interessen und eigener Unsicherheit bemühte Gewissenfreiheit der Abgeordneten entbindet schließlich nicht von der Pflicht zur Achtung der Menschenwürde, die für eine Güterabwägung keinen Raum lässt.

Bei der Entscheidung im Bundestag am 30.Januar steht der Schutz von Menschenwürde und Lebensrecht auf dem Spiel. Die Lebensrechtler in Deutschland werden deshalb das Abstimmungsverhalten der einzelnen Abgeordneten aufmerksam beobachten und die Öffentlichkeit hierüber informieren."

 

Bernward Büchner
Vorsitzender der Juristen-Vereinigung Lebensrecht