20.01.2002

Manche kriegen nie genug: C-Politiker wollen Toetung von Embryonen im Inland erlauben

Berlin (ALfA). Zwei Wochen vor der Entscheidung des Bundestages zum Stammzellenimport haben die Befuerworter der Embryonenforschung in der CDU einen weit reichenden Antrag vorgelegt mit dem Ziel, neben dem Import auch die Herstellung embryonaler Stammzellen auch im Inland zu ermoeglichen. Das berichtet die "Berliner Zeitung" (Ausgabe vom 16.01.).

Der Bundestag solle "die rechtlichen Grundlagen fuer die Etablierung von eigenen Stammzelllinien in Deutschland schaffen", zitiert das Blatt aus dem Antrag. Zu den Erstunterzeichnern gehoeren unter anderen die CDU-Parlamentarier Katherina Reiche, Peter Hintze, Friedbert Pflueger, Peter Altmaier und Ursula Heinen. Die Gewinnung von Stammzellen ist in allen Parteien ausser der FDP heftig umstritten, weil dabei menschliche Embryonen getoetet werden.

Wie die "Berliner Zeitung" weiter schreibt, wollten Reiche und ihre Unions-Kollegen in dem Antrag zwar auch die Einfuhr von Stammzellen durchsetzen, halten dies jedoch langfristig fuer nicht ausreichend. "Zurzeit ist nicht abzusehen, ob die im Ausland bereits etablierten Stammzelllinien ausreichend stabil sind", zitiert das Blatt die Erstunterzeichner. Deswegen duerfe auf die Moeglichkeit der eigenen Herstellung "nicht von vornherein verzichtet werden". Mit ihrem Antrag naehert sich die Gruppe der Position der FDP an. Die FDP hatte juengst einen Antrag eingebracht, um das Embryonenschutzgesetz zu lockern. Dieses verbietet die Herstellung eigener Stammzelllinien ausdruecklich.