24.04.2002

Evangelische Allianz: Die familienpolitischen Vorstellungen der PDS sind ein "Rückfall in den Sozialismus"

Im familienpolitischen Konzept der PDS-Bundestagsfraktion sieht der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb (Stuttgart), einen „Rückfall in den Sozialismus“. Wer nicht-berufstätigen Ehefrauen oder Ehemännern eine „parasitäre Lebensweise“ vorwerfe, stelle sich außerhalb des Grundgesetzes, sagte Steeb der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Die PDS will unter anderem das Ehegattensplitting und die beitragsfreie Mitversicherung von Ehepartnern bei der Krankenversicherung abschaffen. Dies könne dem Staat jährlich rund 40 Millionen Euro sparen, sagte die familienpolitische Sprecherin der PDS-Fraktion, Christina Schenk, vor der Presse. Mit dem Geld solle der Ausbau der Kinderbetreuung, eine Erhöhung des Kindergeldes und Lohnersatz für bis zu zwei Jahre Erziehungszeit der Eltern bezahlt werden. Staatliche Förderungen seien an die Kinder und nicht an die Lebensweise der Eltern gebunden. Für die PDS mache es keinen Unterschied, ob Eltern verheiratet oder unverheiratet zusammenlebten oder hetero-, homo- oder bisexuell seien. Die Ehe werde nicht abgeschafft, aber sie verliere ihre rechtliche und finanzielle Sonderstellung. Die Subventionierung von verheirateten Alleinverdienern bezeichnete Frau Schenk als Ermöglichung einer „parasitären Lebensweise“.

Gegen eine Diskriminierung des Berufs „Hausfrau und Mutter“
Steeb zufolge hält die PDS am sozialistischen Vorrang der außerfamiliären Erziehung fest. Sie verlange von den Müttern, nach einer zweijährigen Erziehungszeit wieder außerhäuslich berufstätig zu werden. Dies sei eine Diskriminierung des wichtigsten gesellschaftlichen Berufs „Hausfrau und Mutter“. Eine Umsetzung der PDS-Forderungen bedeute in letzter Konsequenz, dass Kinder ohne „Mutter oder Vater zu Hause“ aufwachsen sollen. Steeb erinnerte an die Forderung der Evangelischen Allianz nach einem Familiengehalt, damit Eltern im Sinne des Grundgesetzes entscheiden können, ob sie ihre Kinder selbst erziehen oder fremde Institutionen damit beauftragen wollen.