07.04.2002

Surfen statt Abtreiben: Caritas bietet Beratung von Schwangeren auch online an

Berlin (ALfA). Nach dem vollstaendigen Ausstieg der Katholischen Kirche aus der staatlichen Schwangeren-Konfliktberatung hat der Deutsche Caritasverband jetzt im Internet ein neues Beratungsangebot gestartet. Das berichtet die Deutsche Presse- Agentur (dpa). Demnach wurde der neue Online-Service gestern in Anwesenheit des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, offiziell in Berlin gestartet. Scheine fuer eine straffreie Schwangerschaftsunterbrechung werden aber auch ueber das Internet nicht ausgestellt.

Im Maerz war das Bistum Limburg als letzte Dioezese in Deutschland aus dem staatlichen Beratungssystem ausgestiegen. Die anderen deutschen Dioezesen hatten bereits Anfang 2001 auf Geheiss von Papst Johannes Paul II. die Ausstellung von Scheinen eingestellt.

Die bis auf Telefon- und Internetgebuehren kostenlose Online-Beratung ist eingebunden in den Internet-Auftritt der Caritas. Auf dessen Startseite fuehrt eine Verknuepfungstaste (Button) direkt zu dem Beratungsangebot. In der Regel kuemmern sich jeweils zwei erfahrene Beraterinnen in einem geschlossenen Chatroom um die Rat suchenden Frauen. Diese koennen ueber einen Extra-Button auch jederzeit eine E-Mail an das insgesamt sechskoepfige Beratungsteam schicken; die Anfragen sollen innerhalb von 24 Stunden beantwortet werden.

Kardinal Lehmann bezeichnete den neuen Internet-Service laut dpa als eine "wichtige Masche" im Netz der Beratungs- und Hilfeangebote der Katholischen Kirche fuer schwangere Frauen und ihre Familien. Diese Dienstleistung greife die Gewohnheiten juengerer Menschen im Umgang mit den elektronischen Medien auf und komme ihrer Lebensart entgegen.