07.04.2002

Jede zweite Schwangerschaft endet in Groenland mit Abtreibung

Kopenhagen (ALfA). In Groenland wird jedes zweite Kind abgetrieben. So lautet das Ergebnis einer Studie der Gesundheitsbehoerden, die gestern in daenischen und groenlaendischen Medien veroeffentlicht worden sind. Wie die daenische Tageszeitung "Berlingske Tidende" berichtet, sind demnach in vergangenen Jahr - trotz der kostenlosen Abgabe von Verhuetungsmitteln - 887 ungeborene Kinder durch Abtreibung getoetet worden. Im gleichen Zeitraum wurden nur 936 geboren. Im Jahr 2000 standen 944 vorgeburtlichen Kindstoetungen sogar nur 887 Geburten gegenueber.

Die Leiter der Studie mahnten aus den Ergebnissen Konsequenzen ziehen, und forderten im groenlaendischen Radio Aufklaerungskampagnen in Schulen und Gesellschaft. Die protestantische Bischoefin Sofie Petersen erklaerte gegenueber "Berlingske Tidende": "Wir tragen die Schuld an dieser Mentalitaet, in der Kinder wie altes Spielzeug weggeworfen werden." Auf Groenland, einem seit 1979 autonomen daenischen Aussengebiet, leben etwa 45.000 Ureinwohner und 10.000 Daenen.