05.04.2001

EXPO 2000 war "Lernfeld für die Evangelisation in Deutschland"

80 Prozent der Besucher im „Pavillon der Hoffnung“ ohne Kirchenkontakt

EXPO 2000 war "Lernfeld für die Evangelisation in Deutschland"

80 Prozent der Besucher im „Pavillon der Hoffnung“ ohne Kirchenkontakt

B a d B l a n k e n b u r g, 31. März 2001 (idea) - Die Weltausstellung EXPO 2000 in Hannover war ein „Lernfeld für die Evangelisation in Deutschland“. Diese Ansicht vertrat der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb (Stuttgart), bei der Sitzung des Hauptvorstands dieser evangelikalen Dachorganisation Ende März in Bad Blankenburg. Den „Pavillon der Hoffnung“, den die Allianz zusammen mit dem CVJM-Gesamtverband und dem christlich-humanitären Hilfswerk World Vision fünf Monate lang betrieb, hätten knapp eine Million Menschen besucht, mehr als fünf Prozent aller EXPO-Besucher. Etwa 80 Prozent hätten normalerweise keinen Kontakt zu einer Kirche. Die meisten christlichen Veranstalter seien froh, wenn ihre Aktivitäten 20 Prozent Außenstehende erreichten. Der Pavillon habe sich mit seiner missionarischen Ausrichtung deutlich von anderen religiösen Angeboten auf der EXPO unterschieden. Der Versuch einiger Kirchen- und EXPO-Funktionäre, auf der Weltausstellung einen Platz der Religionen zu schaffen, sei an der Weigerung der nicht-christlichen Religionen gescheitert, an diesem Dialog mitzuwirken, sagte Steeb. Den „Tag der Weltreligionen“, zu dem die EKD und die katholische Kirche einluden, hätten Moslems, Buddhisten und Hindus zur Präsentation ihrer Positionen genutzt, ohne sich an der Veranstaltung finanziell zu beteiligen. „Die ständige Suche nach einem Religionsdialog wird von anderen als Schwäche der Christen und als Ermutigung zu eigenem offensiven Auftreten angesehen“, so Steeb im Blick auf einige Moslem-Gruppen, die Deutschland als „reif für die Übernahme durch den Islam“ betrachteten.

Rat bei Klagen über Mitarbeitermangel: Klare Ziele nennen


Steeb zufolge widerlegten 1.072 freiwillige Pavillon-Mitarbeiter aus 38 Nationen die These, daß Jugendliche nicht begeisterungsfähig seien. Sie hätten verbindlich mitgearbeitet, obwohl sie in Containern wohnten und pro Tag 20 Mark für Unterkunft und Verpflegung zahlen mußten. Gemeinden, die über Mitarbeitermangel klagten, sollten prüfen, ob sie ihre Mitglieder nicht unterschätzten. Wenn eine Gemeinde klare Ziele setze, könne sie auch genügend Mitarbeiter finden.