Liebe Freunde der Evangelischen Allianz,
Samstag Nachmittag in einer gut sortierten Klassik-Abteilung: Ich höre mich durch unterschiedliche Interpretationen des Messiah. Gleiche Noten, identische Melodie, derselbe Text. Und doch bringen die verschiedenen Dirigenten das Stück ganz unterschiedlich zum Klingen. Erstaunlich! Um die Interpretationen zu vergleichen, hörte ich mir von den verschiedenen Aufnahmen immer den gleichen Ausschnitt an: „For unto us a child is born, unto us a son is given – Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben.“
Plötzlich stehen diese altbekannten Worte aus dem Jesaja-Buch ganz neu vor meinen inneren Augen: Das Kind ist geboren, aber der Sohn ist gegeben. Der Sohn wird nicht geboren, er wird gegeben. Denn der Sohn war schon vor der Schöpfung der Welt und Er ist der wiederkommende HERR. Der Anfang und das Ende. „… ER ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung. In ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare … “ (Kol. 1, 15f.). Ich staune über die Präzision der alttestamentlichen Prophetie: 'Der Sohn ist gegeben, das Kind ist geboren'.
Ich kann dieses Geheimnis nicht erfassen, sondern nur staunend glauben. Dabei werden mir die Worte in Joh. 3,16 lebendig: Gott hat seinen Sohn gegeben, und auch Philipper 2: Jesus hat seine Herrlichkeit nicht festgehalten, sondern entäußerte sich selbst, darum hat ihm Gott auch den Namen gegeben, der über allen Namen ist. Dass sich vor ihm alle Knie beugen werden.
Ich wünsche mir, dass die Menschen den Sohn erkennen, der uns gegeben ist.
Herzlichst, Ihr
Dr. Reinhardt Schink
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