30.09.2020
Nicht an Zeitgeistströmungen orientieren
Allianz-Generalsekretär Reinhardt Schink sprach bei der idea-Mitgliederversammlung in Wetzlar
Wetzlar (idea) – Der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Reinhardt Schink (Bad Blankenburg/München), hat Christen dazu aufgerufen, sich an der biblischen Wahrheit zu orientieren. Er äußerte am 29. September vor der Mitgliederversammlung der Evangelischen Nachrichtenagentur idea in Wetzlar: „Die Wahrheit und die Frage, was richtig ist, orientiert sich nicht an Zeitgeistströmungen, sondern an universal gültigen Orientierungspunkten.“ Wer für solche kontextunabhängigen Werte und die Wahrheit eintrete, müsse allerdings mit Gegenwind rechnen. Es wäre naiv zu glauben, „dass mit ein paar Kompromissen bei Lebensstilfragen sich wieder alles beruhigen würde“. Menschliche Selbstüberschätzung, Erlebnishunger und das, was sich gut anfühle, prägten zunehmend die Lebenseinstellung und würden zu neuen Orientierungspunkten. Damit setze sich der Mensch an die Stelle Gottes. Die gesellschaftliche Diskussionen um Gender, Konversionstherapien und den Lebensschutz seien Ausdruck des Ringens um diesen tieferliegenden Wahrheitsanspruch.
Zentrale christliche Begriffe werden neu definiert
Mit der Verdrehung der Wahrheit gehe auch eine Neudefinition von zentralen christlichen Begriffen und Symbolen einher. So erscheine der Begriff Sünde in der Werbung attraktiv, weil er Lust und Leben verspreche. Der Regenbogen stehe nicht mehr für die Treue Gottes, und der Begriff „Evangelist“ werde zwar in der Kirche gemieden, aber im Digital-Business „völlig entspannt“ auf Visitenkarten verwendet. Er ermutigte, zentrale christliche Begriffe weder aufzugeben noch sie mit neuen Inhalten füllen zu lassen.
Birgit Kelle: Die Transbewegung wird stärker
Die katholische Publizistin Birgit Kelle sagte in der Aussprache zu dem Vortrag, derzeit erstarke die Transbewegung. Das führe in manchen Ländern dazu, dass Frauen- und Kinderrechte in Gefahr seien. Wenn sich beispielsweise ein Mann als Transfrau sehe, dürfe er auf Wunsch in einem Frauengefängnis untergebracht werden, ohne sich umoperieren zu lassen. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Alexander Krauß sagte, dass der gesellschaftliche Stellenwert der Kirchen sinke: „Wir sind kein christlich geprägtes Land mehr.“ Auch das Thema Religionsfreiheit habe in der Bevölkerung einen geringen Stellenwert.
idea nimmt fünf Mitglieder in seinen Trägerverein auf
Der idea-Vorstandsvorsitzende Helmut Matthies (Brandenburg an der Havel) begrüßte auf der Mitgliederversammlung fünf neue Mitglieder im idea-Trägerkreis: Damit wird idea nun von einem 73-köpfigen Verein getragen. Hinzugekommen sind der Geschäftsführer der ChristusBewegung „Lebendige Gemeinde“, Dieter Abrell (Stuttgart), die Paarberaterin und achtfache Mutter Susanne Mockler (St. Johann-Bleichstetten), der Projektleiter des Jugendkongresses „CHRISTIVAL22“, Chris Pahl (Leipzig), der Fundraising-Experte Andreas Schiemenz (Hamburg) sowie der Vorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CDU Wuppertal, der Masseur Stefan Zahn (Wuppertal). Pahl sagte, er wolle in den idea-Verein die Sicht der Jugendverbände einbringen und da eine Brücke schaffen. Die Mitgliederversammlung fand in einem Hybrid-Format (analog und digital) statt.
idea wurde 1970 gegründet
Die 1970 gegründete Evangelische Nachrichtenagentur idea publiziert Nachrichten und Meinungen vor allem aus der evangelischen Welt. Sie gibt neben ideaSpektrum den ideaPressedienst heraus. idea ist sowohl im Internet (www. idea.de) als auch im Fernsehen tätig. Die Sendung „ideaHeute“ wird von Montag bis Freitag auf Bibel TV ausgestrahlt. Die Evangelische Nachrichtenagentur idea steht theologisch der Evangelischen Allianz nahe. idea finanziert sich vor allem durch Abonnements, Anzeigen in ideaSpektrum und im Internet sowie durch Spenden. idea-Leiter ist Matthias Pankau. Die ideaGruppe hat rund 50 Mitarbeiter und verantwortet auch den Kongress Christlicher Führungskräfte (KCF) und die Medienagentur zeichensetzen.