16.07.2024

Wie kann Verkündigung heute gelingen?

Vierte ökumenische Begegnung in Passau

Gruppenfoto vom 4. Ökumenisch-Missionarischen Treffen in Passau

Was braucht es, damit sich Menschen heute vom Evangelium berühren lassen? Und wie kann Verkündigung in der heutigen Gesellschaft gelingen? Diese Fragen stellten sich in den vergangenen Tagen engagierte Verantwortliche aus einem breiten Kreis ökumenischer Netzwerke und Kirchen, die sich auf Einladung von Bischof Dr. Stefan Oster SDB im Spectrum Kirche in Passau trafen.

„Wir sehen heute, dass das Evangelium überall dort Wirkung entfaltet, wo Menschen ihr Leben aus einer persönlichen Christusbeziehung heraus gestalten – das verbindet uns als Christen und Christinnen über die Konfessionen hinweg. Wo Jesus wirklich der Herr sein darf – für den Einzelnen wie für die Gemeinschaft, dort verändern sich Herzen, verändert sich Welt“, so Bischof Oster.

Unter den rund 45 Teilnehmenden aus dem deutschsprachigen Raum war auch Frank Heinrich, einer der beiden Vorstände der Evangelischen Allianz in Deutschland, einem Netzwerk von Christen, die sich insbesondere der Einheit im Leib Christi verpflichtet wissen und Gebet, Bibel, Evangelisation und Stimme in die Gesellschaft als Säulen ihrer Arbeit sehen. Er resümierte über die vierte ökumenische Tagung: „Als Evangelische Allianz ist uns die Verkündigung der frohen und rettenden Botschaft seit jeher ein zentrales Anliegen. Auf der Suche nach angemessener Verkündigung in einer zunehmend komplexen und zersplitterten Welt brauchen wir einander, und dies war in beeindruckender Offenheit Inhalt dieses Treffens. Sowohl in der Begabung, in Vorträgen als auch im Feiern eines gemeinsamen Gebetsabends.“

Neben einem großen ökumenischen Gebetsabend in der St. Paul Kirche mit über 250 Anwesenden wurde die Tagung begleitet von zwei Referaten von Swen Schönheit, Pfarrer i.R. (Berlin), 1. Vorsitzender der Geistlichen Gemeinde-Erneuerung Deutschland, und Dr. Maximilian Oettingen, Leiter der katholischen Loretto-Gemeinschaft. Dabei ging Schönheit der Frage nach, wie das Evangelium heute authentisch vermittelt werden kann und auch Menschen erreicht, die eher säkular geprägt sind. Er beschrieb anhand des Neuen Testaments die Vollmacht Jesu, die er seinen Jüngern weitergegeben hat. Dieselbe Vollmacht gelte auch den Menschen heute, wenn diese als Nachfolger Christi lebten. Oettingen thematisierte die Vollmacht und Salbung in der Verkündigung. „Je mehr wir Leib Christi, je mehr wir Braut Christi sind, umso mehr wachsen wir in Seine Salbung und Seine Vollmacht hinein“, so Maximilian Oettingen.

Zu den Verantwortlichen des zum vierten Mal stattfindenden Treffens gehört neben Oster und Heinrich auch Johannes Hartl, Sprecher und Gründer des Gebetshauses in Augsburg, und Ulrich Eggers, 1. Vorsitzender von Willow Creek Deutschland, der sich aus persönlichen Gründen von Pastor Ekkehard Vetter, ehemaliger Vorsitzender der Evangelischen Allianz in Deutschland, vertreten ließ.