27.09.2023

Ein Nachruf der EAD: Sehr dankbar für das Leben und Wirken von Uwe Holmer

Eine Würdigung des Lebens und Wirkens von Uwe Holmer (†)

Uwe Holmer war häufiger Besucher und Prediger bei der Allianzkonferenz in Bad Blankenburg

Uwe Holmer

Uwe Holmer (Serrahn/Mecklenburg), der im Alter von 94 Jahren am 25. September von Gott aus diesem Leben abberufen wurde, war ein Überzeugungstäter. Er lebte, was er glaubte. In diesem Sinne trafen er und seine sehr große Familie im Januar 1990 eine Entscheidung, die ihn national und international bekannt machte: Er nahm für 10 Wochen den abgesetzten DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker und dessen Ehefrau Margot in seinem Privathaus auf, also das Ehepaar, dass mit dafür verantwortlich war, dass acht der zehn Holmer-Kinder, weil sie in der DDR kirchlich engagiert waren, trotz sehr guter Zeugnisse nicht die höhere Schule besuchen durften. Aber Holmer war und blieb überzeugt: Man könne nicht im Vaterunser um die Vergebung eigener Schuld beten und gleichzeitig nicht bereit sein, anderen zu vergeben. Vergebung müsse gelebt werden. 

Holmer war in vieler Hinsicht der Evangelischen Allianz verbunden. In Wismar geboren (1929), gehörte er dort zum Jugendbund für entschiedenes Christentum (EC). Bereits in dieser Zeit nahm er in Wismar an der Allianzgebetswoche teil. Er studierte von 1948–1954 Theologie und war dann zwölf Jahre Gemeindepfarrer in Leussow (Mecklenburg). Danach leitete er 16 Jahre die Bibelschule Falkenberg bei Berlin. Von 1983 bis 1991 war er Leiter der diakonischen Einrichtung Hoffnungstaler Anstalten in Lobetal bei Berlin (seit 2010 Hoffnungstaler Stiftung Lobetal). Der Ruhestand führte ihn nach Serrahn (Mecklenburg) zurück. Er arbeitete dort in einer Rehaklinik für Suchtkranke.

Uwe Holmer wurde in verschiedene leitende Ämter in der evangelikalen Bewegung berufen. Er war noch in der DDR ab 1988 Vorsitzender der Evangelistenkonferenz, nach der Wiedervereinigung stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Evangelistenkonferenz und gehörte zum Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz.  

Uwe Holmer war, oft mit zahlreichen Personen aus seiner Großfamilie, häufiger Besucher und Prediger bei der Allianzkonferenz in Bad Blankenburg.

Er war in Bezug auf manche Themen ein Mahner aus zutiefst geistlicher Motivation. So kritisierte er immer wieder die Abtreibungspraxis in Deutschland. Er warb für die Unterstützung von schwangeren Frauen und verteidigte die Heiligkeit menschlichen Lebens von der Zeugung an.

Auch sprach er Fehlentwicklungen in seiner evangelischen Kirche in Deutlichkeit an. In einem Brief an den ehemaligen EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich-Bedford-Strohm schrieb er noch 2020, dass die evangelische Kirche „selbst schuld“ sei an den steigenden Kirchenaustritten, weil sie „die ihr aufgetragene Botschaft verraten“ habe. Sie sage den Menschen nicht mehr, wie man in den Himmel komme. „Eine Kirche, die nichts von der Ewigkeit predigt, hat nichts Wesentliches mehr zu sagen.“

Als Evangelische Allianz in Deutschland sind wir sehr dankbar für das Leben und Wirken von Uwe Holmer. Er gehört nun zu der „Wolke von Zeugen“ (Hebräer 12,1), die im festen Vertrauen auf Jesus Christus, den „Anfänger und Vollender des Glaubens“ (Hebräer 12,2) von Gott in Seine Ewigkeit berufen wurden.

Dr. Reinhardt Schink und Frank Heinrich
(Vorstände der EAD)