Jüdischer Friedhof in Ahrweiler: Wiederaufbau der Friedhofsmauer

Die Mauer des Jüdischen Friedhofs in Ahrweiler in der Schützenstrasse aus dem Jahre 1870 wurde durch die Flut 2021 zu 90% zerstört. Am 8. Oktober 2021 - in Verbindung mit der Gedenkaktion "1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland" - versprach die Evangelische Allianz Bonn (EAB) der jüdischen Gemeinde in Koblenz, den Wiederaufbau der Friedhofsmauer zu unterstützen. Die Suche nach einem qualifizierten Maurermeister gestaltete sich schwierig, war aber schließlich erfolgreich. Der heutige Vor-Ort-Termin mit Minister Michael Ebling ist der Startschuss für den Wiederaufbau, da mit Hilfe des Landes Rheinland-Pfalz die Gesamtfinanzierung des Vorhabens gesichert werden soll.

"Wir sind uns bewusst, dass nach zwei Jahren immer noch viel Not und Bedarf bei den Menschen im Ahrtal besteht", so Wahnschaffe. Neben den vielen Helfern der ersten Stunde hat die EAB in Partnerschaft mit dem BfP-Deutschland insgesamt 2,1 Mio. Euro unbürokratische Soforthilfe an die Flutopfer vor Ort geleistet.

Es war der EAB ein besonderes Anliegen, mit  einer weiteren Spende von 50.000 Euro einen Beitrag zum Wiederaufbau des religiös kulturellen jüdischen Erbes der Stadt Ahrweiler zu leisten. „Als Christen feiern wir 1.700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland! Wir sind dankbar für unsere Bibel - von Juden  geschrieben für unseren Erlöser - einen jüdischen Rabbiner - unser jüdisch-christliches Erbe und für viele jüdische Wissenschaftler, die unser Land bereichert haben“, erklärt Pastor Mario Wahnschaffe von der International Church Bonn, die zur Evangelischen Allianz gehört. Die EAB will im Rahmen dieses Jubiläums ein Zeichen setzen: "Nie wieder zerstörte Synagogen und jüdische Friedhöfe in Deutschland!“

Herr Avadiev, 1.Vorsitzender der Kultusgemeinde Koblenz und der jüdischen Gemeinden von Rheinland-Pfalz, bedankte sich für die Initiative der EAB und zitierte aus dem Propheten Jesaja 60,10: "Fremde werden deine Mauern bauen.“