23.01.2023

Freude über Allianzgebetswoche: Wieder Beten in Präsenz

Dr. Daniela Knauz predigte in Freudenberg-Oberfischbach

Der Auftakt der Gebetswoche stand unter dem Thema „Freude an Schöpfung“

Sprecherin der EAD-Mitgliederversammlung, Daniela Knauz, predigte in Freudenberg-Oberfischbach

AGW 2023

Beten an öffentlichen Orten – Rathäuser, Einkaufszentrum, Straßenbahn

Erfreuliche Nachricht zum Ende der diesjährigen Gebetswoche der Evangelischen Allianz: Die Besucherzahlen waren in Deutschland meist höher als in den Vorjahren, die von Einschränkungen durch die Corona-Pandemie geprägt waren. Mancherorts wurde das Niveau von vor der Pandemie erreicht. Diese Bilanz hat Reinhardt Schink, Vorstand der Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD), gezogen, eine Gesamtbesucherzahl konnte er dabei nicht nennen. Neben größeren Veranstaltungen mit 500 Besuchern und mehr habe es auch solche mit „Hauskreis-Charakter“ gegeben. Erfreut zeigte sich Schink, dass ein Jugendabend in Bremen rund 400 Teilnehmer zählte. Allgemein sei eine große Dankbarkeit und Freude spürbar gewesen, dass man wieder in Präsenz miteinander und füreinander beten konnte. Laut Schink wurde deutlich: „Grund unserer Freude ist die Begegnung mit Gott.“ Der Auftakt der Gebetswoche stand unter dem Thema „Freude an Schöpfung“.

Dazu äußerte sich unter anderen die Sprecherin der EAD-Mitgliederversammlung, Daniela Knauz. In Freudenberg-Oberfischbach (Siegerland) sagte sie, die Schöpfung zeuge von einem Gott, der es gut meine. Wer über sie staune, werde erfüllt mit Dankbarkeit. Zur Freude an der Schöpfung gehöre aber auch, dass man sie bewahre und nicht ausbeute. Hier trage jeder Verantwortung. Der Politikbeauftragte der Evangelischen Allianz in Deutschland, Uwe Heimowski, vertrat in Herborn die Ansicht, dass man von Klimaschützern lernen könne, den „Schmerz der Schöpfung“ zu spüren. Laut Römerbrief (8,22), seufze und ängstige sich die ganze Schöpfung. Sünde sei nicht nur individuell, sondern ein Zustand der Zerrissenheit des Einzelnen und der Schöpfung: „Wir brauchen Erlösung.“ Gott werde eines Tages einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen. Das mache Christen nicht passiv, denn sie wollten schon jetzt das Reich Gottes ausbreiten. Das gelte auch für die Bewahrung der Schöpfung.

Beten an öffentlichen Orten – Rathäuser, Einkaufszentrum, Straßenbahn

Vielfach trafen sich Beterinnen und Beter an öffentlichen Orten. In Bremen stand die Landespolitik, die politische Lage im Iran und der Krieg in der Ukraine im Mittelpunkt eines Gebetstreffens mit rund 50 Betern im Plenarsaal der Bremischen Bürgerschaft, dem Landtag des Bundeslandes. Ebenfalls in Bremen organisierte die Evangelische Allianz einen „Flashmob“: Scheinbar spontan, aber doch orchestriert, stimmten auf dem Marktplatz 60 Christen das Kirchenlied „Großer Gott, wir loben dich“ an, sprachen das Glaubensbekenntnis und das Vaterunser, berichtete der örtliche Allianz-Vorsitzende, Pastor Ingo Bröckel. Kommunalpolitiker und Christen aus der Evangelischen Allianz Fritzlar/Homberg (Nordhessen) trafen sich zu einem Gebetsfrühstück im Rathaus von Frielendorf. Zu den 24 teilnehmenden Personen gehörten EADVorstand Frank Heinrich, sechs Bürgermeister sowie Stadträte und Verantwortliche in Verwaltungen. Auch im Rathaus von Bayreuth beteten Christen für ihre Stadt. In Augsburg mieteten Christen eine Straßenbahn für eine dreistündige Gebets-Sonderfahrt. Die Fahrtroute führte „kreuz und quer durch die Stadt und stellte sich am Ende wie ein Kreuz dar“, sagte der Vorsitzende der Augsburger Allianz, Pastor Michael Bitzer. 66 Christen aus frei- und landeskirchlichen Augsburger Gemeinden nahmen teil. Die neue freikirchliche Gemeinde International Christian Fellowship (ICF) in Wetzlar gestaltete einen Abend während der Allianzgebetswoche im Forum, dem größten Einkaufszentrum der Stadt. Gemeindepastor Fabian Solovera sagte vor über 100 Besuchern, dass es ungewöhnlich sei, einen Gottesdienst dort zu feiern, „wo Menschen normalerweise einkaufen“. Zum Thema des Abends („Zur Freude geschaffen“) sagte er, dass viele Menschen keine Freude ausstrahlten. Er lud dazu ein, die übernatürliche Freude kennenzulernen, die Jesus Christus schenke, unabhängig von negativen äußeren Umständen und Schicksalsschlägen – weil man als Christ zu Gott gehöre.