Fromm-fröhlich-kreativ, mit Bibel und „Seepferdchen“

Unter dem Motto „vollMÄCHTIG“ ging es vom 26. bis zum 30. Juli 2023 bei der 127. Bad Blankenburger Allianzkonferenz um Texte aus dem Markusevangelium. Die Vollmacht Jesu wurde in den Bibel- arbeiten aus verschiedenen Perspektiven anschaulich gemacht. Die sehr unterschiedlichen Referenten spiegelten das breite Spektrum von Allianz wider. Die Vormittage waren gefüllt mit jeweils zwei Bibelarbeiten zum Thema, die gelegentlich unterbrochen wurden für persönliche Stille oder Gespräche in kleinen Gruppen. Dazwischen sorgte Friedemann Meussling von der Christlichen Musikakademie mit seinem Team und dem Konferenzchor für Zeiten des Lobpreises mit alten und neuen Liedern. Das Miteinander von Chor, Band und Posaunenchor wurde von vielen Besuchern gelobt. Der Posaunenchor unter Leitung von Ralf Splittgerber gehört zu den gewohnten Klängen der Konferenz. Viele Bläser kommen seit Jahren zur Allianzkonferenz und bringen sich als Musiker ein. Ein PoetrySlam von Petra Halfmann brachte das Thema  n gekonnter Wortwahl auf den Punkt. Neu war das Angebot der Bibelgesprächsgruppen am frühen Nachmittag. An verschiedenen Treffpunkten konnten die Konferenzbesucher sich über das Gehörte vom Vormittag austauschen, diskutieren oder eigene  Eindrücke weitergeben. Dabei ging es darum, nicht nur Zuhörer zu sein, sondern selbst die Bibel in die Hand zu nehmen und genau nachzulesen. Ab 16 Uhr machte ein großes Angebot von mehr als 15 Seminaren die Entscheidung schwer. Allianz-Themen,  Glaubensfragen, Kreatives, Kontemplation oder Singen mit Kindern – es war für viele verschiedene Interessen etwas dabei.

Vielfältiges Programm (nicht nur) für Nachtschwärmer

Für die Abende war neben der evangelistischen Verkündigung in der Konferenzhalle ein Programm auf dem Marktplatz geplant. Dafür hätten sich die Veranstalter besseres Wetter gewünscht. Zweimal musste die Veranstaltung ins Kirchgemeindehaus verlegt werden. Umso mehr freute man sich über 200 Besucher am Samstagabend, die ein fromm-fröhliches Programm mit Arno Backhaus erlebten. Für Nachtschwärmer gab es besondere Highlights. Da war die Nacht der Lichter auf der Burg Greifenstein. Neben einiger Musik und Impulsen zu Licht und Dunkelheit, gab es Stationen um "Licht in sein Leben zu  lassen". Das wurde mit einem extra dafür geschrieben PoetrySlam, einem vollMACHTs- Lichtsymbol und in einem großen Kreis der Teilnehmer zum Segen umgesetzt. In der Konferenzhalle beeindruckte der Schweizer Schauspieler Eric Wehrlin mit der Aufführung  es Markus-Evangeliums. In 70 Minuten brachte er solo das vollständige Evangelium auf die Bühne. Selbst Bibelkenner waren erstaunt über seine Ausdruckskraft,  mit der er die Geschichten um Jesus anschaulich machte und mit seiner Körpersprache neue Eindrücke weckte. Beim Gebetskonzert mit Christoph Zehendner und Ralf Schuon kamen die Besucher zur Ruhe. Die Lieder luden ein zum Mitsingen, zur Stille und zum Gebet. Fenster zum Markus-Evangelium öffnete Christoph Zehendner mit dem  gleichnamigen Programm am Sonntagvormittag.

Allianzvorstand: Gott redet und  handelt mit Vollmacht

Allianzvorstand Reinhardt Schink zog dieses Fazit: „In fundierten Bibelarbeiten, persönlichen Begegnungen und Gebeten erlebten wir das Wirken Gottes sehr unmittelbar. Menschen haben einen Neuanfang im Glauben an Jesus Christus gemacht. Gott redet und handelt „vollMÄCHTIG“, davon wurde in bewegenden Zeugnissen berichtet. Deshalb gehen wir ermutigt, gestärkt und hoffnungsvoll zurück in unseren Alltag.“ Besonders erfreut zeigte er sich über die Berichte vom Allianz- Jugendcamp, wo 70 junge Menschen unterschiedlicher Nationen und aus verschiedenen Bundesländern den Glauben an Jesus feierten. Vorstand Frank Heinrich betonte bei der Abschlussveranstaltung, dass die Vollmacht  von Gott kommt und sagte: „Folgt mir nach, geht hin, sagte der Mann zu uns, der aus dem Himmel kam, verletzbar, missverstehbar und tötbar wurde. Und ich statte euch aus mit der Kraft aus dem Himmel, meiner Vollmacht!“ Zudem verwies Heinrich darauf, dass Jesus auch heute noch erfahrbar ist und fragte: „Stehen wir auch dort, wo sein göttlicher Blitz einschlagen will?“  Bad Blankenburger Allianzkonferenz ohne  Teilnehmerbeiträge? Das war ein häufiges Gesprächsthema unter den Konferenzbesuchern. Es war ein Wagnis und nicht jeder konnte die Entscheidung nachvollziehen. Aber alle zollten den Organisatoren ihren Respekt, denn es war ein Schritt des Glaubens. Vorstand Reinhardt Schink sagte, dass in Zeiten der Inflation jeder die Möglichkeit haben sollte, zur Konferenz zu kommen, denn die Leute brauchten den Segen der Konferenz jetzt besonders. Allianzhaus-Leiterin Gabriele Fischer-Schlüter erinnerte an die Gründerin des Hauses, Anna von Weling, die von 1886 an alle Konferenzbesucher als Gäste betrachtete und lediglich ein Kästchen für Spenden aufgestellt hatte. Von ihr wird berichtet, dass die Konferenzkosten auf diese Weise immer gedeckt werden konnten. Im Rückblick sagte Reinhardt Schink: „Wir sind sehr dankbar, dass viele Unterstützer dazu beigetragen haben, dass die Allianzkonferenz auch ohne Eintrittsgebühren stattfinden konnte. Wir sehen darin Gottes treue Fürsorge. Die Konferenz ist noch nicht komplett abgerechnet,  aber es sieht danach aus, dass wir unser Spendenziel fast erreichen konnten.“ Mit gut 1.000 Teilnehmern war die Konferenz ähnlich besucht wie im vergangenen Jahr. Da keine Gebühren erhoben wurden, lässt sich diese Zahl nur schätzen. Wahrscheinlich gab es mehr Tagesgäste als in den Vorjahren.

Konferenz für die Stadt: Schwimmcamp für Kinder hat Premiere

Den Veranstaltern war ein gutes Miteinander mit der Kommune wichtig. Darum wurde die Verpflegung über regionale Anbieter abgesichert. Bei einer Aktion für die Stadt nahmen etliche Teilnehmer mit Handschuhen und Werkzeug sich Zeit, um das Stadtbild zu verschönern. Gemeinsam mit dem Stadtgärtner wurden Hecken beschnitten und Unkraut beseitigt. Etliche Jugendliche engagierten sich  und beseitigten Graffitis. An einem Nachmittag wurde zum Blutspenden eingeladen. Zum ersten Mal wurde während der Allianzkonferenz ein Schwimmcamp für Kinder aus der Stadt angeboten. Die Triathlon-Weltmeisterin Kathrin Mannweiler und der Triathlet Thomas Richter machten den 16 Sechs- bis Zehnjährigen drei Tage lang Lust aufs Schwimmen und boten als Profis ein  Schwimmtraining auf hohem Niveau an. Fünf der Kinder legten die Prüfung zum Schwimmabzeichen „Seepferdchen" ab. Ein Kind konnte zum Beginn überhaupt nicht schwimmen. Aber am dritten Tag war  s  o motiviert, dass es vom Beckenrand sprang. Das berichtet Hanna Schmidts aus Altenkirchen, die bei der Betreuung der Kinder außerhalb der Schwimmzeiten mitwirkte. In der Mittagszeit gab es Lieder und Geschichten. „Die Kinder sind abends müde, aber sehr fröhlich nach Hause gegangen“, sagte Schmidts. Das Schwimmcamp wurde in Zusammenarbeit mit der Sportlermission SRS, der Stadt und dem Allianzhaus organisiert und fand im SAALEMAXX in Rudolstadt statt. Während der Konferenz luden eine Kletterwand,  Bubble Soccer, Fußball-Dart, eine Hüpfburg und mehr zu sportlicher Betätigung ein.

Margitta Rosenbaum
(gehört zum EiNS-Redaktionsteam)