03.11.2022

„Nur ein Teil des Ganzen“

Der Hauptvorstand eine grundlegende Strukturreform beschlossen: Wichtigstes Gremium wird die Mitgliederversammlung, Sprecherin ist Daniela Knauz.

Dr. Daniela Knauz

Seit ein paar Wochen habe ich ein neues Ehren-Amt inne: Ich bin Sprecherin der Mitgliederversammlung der Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD), gehöre damit zum engeren Leitungskreis der „neuen“ Allianz. Damit verbunden sind wichtige Aufgaben und auch Herausforderungen für die Zukunft. Welche Fragen stellen sich? Mit einigen persönlichen Worten will ich die wesentlichen Themen ansprechen: Was sind die wichtigsten Aufgaben der – im Vergleich zu vorher kleineren – EAD-Mitgliederversammlung? Wann haben wir unsere Sache gut gemacht? Die Mitgliederversammlung ist das wichtigste vereinsrechtliche Organ der Evangelischen Allianz. Unser Verantwortungsbereich umfasst u.a. die Wahl und Entlastung des Vorstandes, die Bewilligung und im entsprechenden Fall auch Abänderung des jährlichen Budgets und die Berufung der Mitglieder des EAD-Konvents. Die inhaltliche Arbeit findet zwar auf der Netzwerkebene statt, aber wenn es um Grundsatzentscheidungen oder um die Glaubensbasis der Evangelischen Allianz geht, ist die Mitgliederversammlung mit im Boot. Als Mitgliederversammlung ist unsere Aufgabe also die Rückendeckung des Netzwerkes und möglichst reibungslose Abläufe. Dafür wollen wir sorgen. Warum habe ich die neue Aufgabe angenommen? Was ist meine Motivation und was bedeutet das neue Amt mit seiner Funktion für mich? Es war mir immer ein Anliegen in der Evangelischen Allianz mitzuwirken. Es ist ein Netzwerk für Einheit, gemeinsames Beten und Glauben, für Evangelisation und Stimme zu gesellschaftlich relevanten Themen. Das sind die Grundaufträge, die ich für wichtig halte und wo ich mich seit Jahren gerne mit meinen Gaben eingesetzt habe. Die neue Aufgabe, die damit verbundene Verantwortung und das gemeinsame Gestalten ist eine Herausforderung, der ich mich stellen möchte. Als die Anfrage kam, habe ich mir Zeit genommen darüber zu beten, mit anderen zu sprechen und auf mein Herz zu hören. Mir war auch klar, dass dies nur geht, wenn ich andere Aufgaben abgebe. Ich habe ein Ja dazu gefunden, bin berufen worden – und freue mich jetzt auf die Aufgabe im Team. Welche mittel- und langfristige Erwartung und Zielsetzung verbinde ich damit? Meine Erwartung ist, dass die äußeren, strukturellen Veränderungen nur ein Teil des Ganzen sind. Vor allem im Bereich der Kultur des Miteinanders, der Kommunikation und dem Wesen der Evangelischen Allianz soll sich einiges ändern. Die EAD soll für alle Generationen ein Ort sein, an dem sie gestalten und Dinge bewegen dürfen, um die Grundaufträge der Evangelischen Allianz, wie ich sie oben beschrieben habe, voranzubringen. Welches sind die wichtigen nächsten Schritte, die jetzt für die Mitgliederversammlung und die Evangelische Allianz Deutschland anstehen? Der nächste und wichtigste Schritt wird sein, dass die neuen Mitglieder der Mitgliederversammlung sich näher kennenlernen, als Team zusammenwachsen und dann gemeinsam überlegen, welche nächsten Schritte zu gehen sind.

Dr. Daniela Knauz
ist im Hauptamt Leiterin des Referats Frauen und Ältere Generationen im Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland