04.05.2022
Europäische Evangelische Allianz positioniert sich gegen Antisemitismus
EAD-Vorsitzender Vetter wirkt bei einer Feier in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem mit
Yad Vashem - Psalm-Lesung
Ekkehart Vetter, Vorsitzender der EAD, verliest Psalm 23 in Yad Vashem
© EEA
Jerusalem (IDEA) – Mit einer Gedenkfeier in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem hat sich die Europäische Evangelische Allianz (EEA) gegen jede Form von Antisemitismus gewandt. Wie die EEA am 3. Mai mitteilte, hat EEA-Präsident Frank Hinkelmann (Petzenkirchen/Österreich) am 26. April dort öffentlich erklärt, dass man der Antisemitismus-Definition der Internationalen Allianz zum Holocaustgedenken (International Holocaust Remembrance Alliance/IHRA) zustimme. Die Erklärung war 2016 in der rumänischen Hauptstadt Bukarest verabschiedet worden. Sie lautet: „Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Juden, die sich als Hass gegenüber Juden ausdrücken kann. Der Antisemitismus richtet sich in Wort oder Tat gegen jüdische oder nichtjüdische Einzelpersonen und/oder deren Eigentum sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen oder religiöse Einrichtungen.“ An dem Festakt wirkten auch Vertreter der Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD) und der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA) mit. Die EEA-Vertreter legten einen Kranz nieder mit der Inschrift „In Ehrfurcht und tiefer Scham, aber mit dem Versprechen auf zukünftige Solidarität – Europäische Evangelische Allianz“. Auch der WEA-Generalsekretär Prof. Thomas Schirrmacher (Bonn) legte einen Kranz nieder. Die designierte EEA-Generalsekretärin, die in Portugal lebende Kanadierin Connie Duarte (Estoril bei Lissabon), sagte, bei der Erinnerung an den Holocaust gehe es auch darum, deutlich zu machen, dass Menschen verantwortlich für andere Menschen seien. Diese Jahrtausende alte Lehre sei durch das jüdische Volk in die Welt gelangt.
Treffen mit Staatspräsident Herzog
An dem Treffen waren auch Vertreter des Internationalen Jüdischen Komitees für Interreligiöse Konsultationen beteiligt. Beide Gruppen trafen mit dem israelischen Staatspräsidenten Jitzchak Herzog zusammen. Wie die EEA dazu erklärte, hat Herzog der Allianz für ihr Engagement gedankt. Der EAD-Vorsitzende Ekkehart Vetter (Mülheim/Ruhr) würdigte die Unterstützung der Antisemitismus-Definition der IHRA durch die EEA als „ein starkes Signal für den christlich-jüdischen Dialog und die christlich-jüdische Zusammenarbeit“. Die Deutsche Evangelische Allianz hat Anfang 2022 einen Arbeitskreis zu Israel, Judentum und Nahost eingerichtet.