21.01.2019
Allianzgebetswoche: Gebet ist vielfältig
In Hessen standen neue Gebetsformen und Zukunftsperspektiven im Mittelpunkt

Wetzlar (idea) – In Hessen standen neue Gebetsformen und Zukunftsperspektiven im Mittelpunkt der diesjährigen Gebetswoche der Evangelischen Allianz. In Wetzlar lernten die Besucher des Abschlussgottesdienstes der Gebetswoche am 20. Januar im Dom 15 verschiedene Arten des Gebets kennen. Wie der Pastor der dortigen evangelischen Kirchengemeinde, Björn Heymer, der Evangelischen Nachrichtenagentur idea sagte, hatte er auf eine Predigt verzichtet, um den 120 Gästen mehr Zeit zu geben, diese Formen zu entdecken. So konnten sie am Altar eine Kerze als Zeichen der Hoffnung entzünden. In der Johannes-Kapelle im Dom hätten sie ihre Tränen in einem Krug auffangen und auf einen Zettel aufschreiben können, warum sie Kummer hätten. In der Stephanus-Kapelle habe man ausliegende Psalmen beten und hinter dem Altar von dort sitzenden Mitarbeitern einen Segen empfangen können. An anderen Gebetsstationen habe man sich mit dem Tod, der eigenen Taufe oder mit Gebeten aus dem Fürbittenbuch beschäftigen können. Heymer: „Gebet ist vielfältig.“
Zahl der Beter in Kassel verdoppelt
In Kassel setzte die dortige Evangelische Allianz erstmals während der Gebetswoche ein neues Konzept um. Alle Veranstaltungen fanden im Zentrum der dortigen Landeskirchlichen Gemeinschaft „Friedenshof“ in der Innenstadt statt. Zudem war das Gemeindehaus den ganzen Tag über für Beter geöffnet. Das Konzept sei „super aufgegangen“, sagte Gemeinschaftspastor Thomas Koschinski idea. Schon morgens hätten sich um 7 Uhr zwischen zehn und 20 Christen zum Gebet getroffen. Die Abendveranstaltungen hätten mit rund 100 Teilnehmern „doppelt so viele wie in den Vorjahren“ gezählt. Zudem sei es gelungen, Christen aller Altersgruppen zum Beten zu motivieren.
Die Bedeutung der Allianz in der Region stärken
Der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Pastor Ekkehart Vetter (Mülheim an der Ruhr), sagte in Frankfurt am Main vor rund 1.000 Besuchern eines Allianztages am 20. Januar, dass sich dieser Zusammenschluss von evangelikalen Christen auch in Zukunft als Einheits-, Bibel- und Missionsbewegung verstehen werde. Zum Ziel der Arbeit ergänzte er gegenüber idea: „Wir wollen Menschen motivieren, zu beten und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen.“ Nach den Worten des Vorsitzenden der Frankfurter Evangelischen Allianz, Pastor Andreas Hannemann, hatten die Gemeinden für den zentralen Abschlussgottesdienst in der Stadthalle im Frankfurter Ortsteil Zeilsheim ihre eigenen Gottesdienste ausfallen lassen. Im Anschluss fand ein Zukunftsseminar statt, auf dem 150 Teilnehmer der Frage nachgingen: „Wo steht die Evangelische Allianz im Jahr 2025?“ Einig sei man sich gewesen, die Bedeutung der Allianz in der Region durch Zusammenarbeit zu stärken. Dazu gehöre es, Projekte umzusetzen, mit denen eine Gemeinde allein überfordert sei. Das könne ein diakonisches Angebot sein, etwa zur Sterbebegleitung, oder auch ein Kindergarten. Konkrete Beschlüsse seien nicht gefasst worden, so Hannemann. Der Geistliche: „Den Christen in Frankfurt ist es nicht egal, was aus der Allianz in Zukunft wird. Sie wollen daran mitarbeiten, dass gemeinsam geglaubt, gebetet und den Menschen gedient wird.“
Ein Krankenhaus ist „fast ein Wunder“
Bei einem Gebetstreffen im mittelhessischen Ehringshausen sagte der Direktor des dortigen Kaiserin-Auguste-Viktoria-Krankenhauses, Michael Werner, den 40 Besuchern, es sei „fast ein Wunder“, dass in einer Kleinstadt mit 9.300 Einwohnern seit über 100 Jahren ein eigenes Krankenhaus betrieben werden könne. Jährlich würden dort 4.300 Patienten stationär und 5.000 ambulant behandelt. Die Mitarbeiter widmeten sich nicht nur den gesundheitlichen Problemen, sondern auch den sozialen, seelischen und religiösen Nöten.