DEA: Fachtagung Muslime und Islam beendet

(DEA) Unter dem Thema „Muslime und Islam in Deutschland“ ist eine Fachtagung der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA) gestern zu Ende gegangen.

„Die ständige Ja-Nein-Debatten, ob der Islam zu Deutschland gehört, bringen uns in den gesellschaftlich relevanten Fragen nicht weiter“, sagte Dr. Carsten Polanz, Dozent für Islamwissenschaft an der Freien Theologischen Hochschule in Gießen. „Wir müssen klären, von welchem Islam wir sprechen, was wir mit Deutschland meinen und wie wir Zugehörigkeit definieren.“

Dr. Friedmann Eißler, wissenschaftlicher Referent bei der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW), Berlin, hob die interkulturelle Kompetenz hervor, die im Netzwerk der DEA besteht. Dies sei ein großes Potenzial in der Begegnung mit Muslimen. „Zur Religionsfreiheit gehört, dass man seinen Glauben in der Öffentlichkeit bezeugen kann.“ Dies gelte für Christen ebenso wie für Muslime. Gleichzeitig sollte kritisch auf islamistische Tendenzen geschaut werden, die die Religions- und Meinungsfreiheit anderer beeinträchtigen.

Pfarrer Dr. Hanna Josua vom Evangelischen Salam-Center in Stuttgart betonte, dass Religionsfreiheit auch umfasse, dass Muslime ihren Glauben ohne negative Konsequenzen verlassen können. Aufgrund seiner Erfahrung in der Begleitung mit Konvertiten wisse er, dass dies nicht selbstverständlich sei.

Der Vorsitzender des Arbeitskreis Islam der DEA und Mitglied in der Konferenz für Islamfragen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Dr. Reinhold Strähler, betonte, auch in der Begegnung mit Muslimen sollten Christen zur befreienden Kraft des Evangeliums stehen und sich gleichzeitig um ein konstruktives Zusammenleben bemühen.

Die Tagung „Muslime und Islam“ in Deutschland fand von 22. bis 24. März im Evangelischen Allianzhaus Bad Blankenburg mit über 70 Teilnehmern statt und wurde vom Arbeitskreis der DEA organisiert. Ziel der Tagung war, dass die Deutsche Evangelische Allianz ihre Begegnung mit Muslimen und dem Islam reflektiert.