13.11.2019
Weltallianz tagte in Indonesien
Jesus Christus radikal nachfolgen
Innenminister richtet Grußwort an die Generalversammlung
Jakarta (idea) – Mit dem Aufruf „zu radikaler Jüngerschaft“ endete die Generalversammlung der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA) vom 7. bis 12. November in Bogor nahe der indonesischen Hauptstadt Jakarta. Der frühere Gründer und Leiter des Missionswerks Operation Mobilisation (OM), der 81-jährige George Verwer (London), appellierte an die 800 Vertreter der evangelikalen Bewegung aus 92 Nationen, darüber hinaus, ein Leben in Demut und Liebe zu Gott und den Menschen zu führen. Die Delegierten verabschiedeten Verwer stehend mit Applaus. Das Treffen stand unter dem Motto „Dein Reich komme“ – angelehnt an eine Bitte im Vaterunser. Der indonesische Innenminister Tito Karnavian (Jakarta) unterstrich in seinem Grußwort die Bedeutung des friedlichen Miteinanders der Religionsgemeinschaften in seinem Land. 87 Prozent der 264 Millionen Einwohner des Landes sind offiziellen Angaben zufolge Muslime, zehn Prozent Christen. Wie aber Mitglieder der indonesischen Delegation am Rande des Treffens sagten, sind diese Zahlen überholt. Der Anteil der Christen liege bei 20 bis 25 Prozent.
Allianzvorsitzender Vetter: Von den Christen im globalen Süden lernen
Der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Präses Ekkehart Vetter (Mülheim an der Ruhr), zog gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea ein positives Fazit der Tagung. Die fünfköpfige offizielle deutsche Delegation habe viele „eindrucksvolle Gespräche“ geführt. Die Gesprächspartner stammten zum Teil aus Ländern, „in denen Christen unter Druck sind“. Er selbst habe mit Christen aus Nepal und Bangladesch gesprochen: „Die Perspektive dieser Freunde auf geistliche Themen war sehr bereichernd.“ Ihm sei dabei deutlich geworden, dass es wichtig sei, verfolgten Christen beizustehen – durch Aktionen wie auch durch Gebete. Weiter sei ihm aufgefallen, dass die Kirche und damit das Reich Gottes im globalen Süden sehr lebendig sei: „Als Europäer können wir von ihnen lernen.“ Neben Vetter gehörten zur deutschen Delegation der Generalsekretär der Evangelischen Allianz, Reinhardt Schink (München), Pfarrer Michael Eggert (Weimar), Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands, die Koordinatorin der Micha-Initiative, Stefanie Linner (Berlin), und der Diplom-Verwaltungswirt Johannes Schmidt (Bonn), Aufsichtsratsmitglied des Evangelischen Allianzhauses in Bad Blankenburg. Nach Angaben Vetters waren darüber hinaus weitere bis zu 15 deutsche Teilnehmer bei der Konferenz vertreten, so Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen (AEM), des Hilfswerks „Hilfe für Brüder“ und Personen mit offizieller WEA-Beauftragung. Darunter war der stellvertretende WEA-Generalsekretär, Prof. Thomas Schirrmacher (Bonn). Die Weltweite Evangelische Allianz repräsentiert nach eigenen Angaben rund 600 Millionen Christen in 129 Ländern.