Europa: Overseas Council Europe

Heidenheim (idea) – Die evangelikale Organisation „Overseas Council Europe“ (OCE/Übersee-Rat Europa) ist 25 Jahre alt geworden. Das feierte sie in einem Festgottesdienst mit 400 Besuchern an ihrem Sitz in Heidenheim (bei Ulm). Die Organisation engagiert sich in der Dritten Welt für die Ausbildung von einheimischen Gemeindeleitern, Missionaren und Bibelschullehrern. Zu diesem Zweck arbeitet das Werk mit über 150 theologischen Ausbildungsstätten und Bibelschulen in 60 Ländern zusammen.

Die meisten dieser Einrichtungen wirken den Angaben zufolge in einem Umfeld, in dem die Kirchen die Kosten für die Ausbildung ihrer Gemeindeleiter und Pastoren nicht allein tragen können. OCE hilft ihnen durch Stipendien, Gelder für die Lehr- und Lernmittel sowie für die Infrastruktur der Ausbildungsstätten. Für deren Verantwortliche bietet die Organisation seit 1999 auch Fortbildungen an.

Wenn Christen zum Medizinmann gehen

Der Geschäftsführer von Overseas Council Europa, Pfarrer Andreas Kammer (Heidenheim), unterstrich bei der Feier die Bedeutung der Hilfe vor Ort: „Die Ausbildung von Einheimischen hat Zukunft – wenn man das immense Gemeindewachstum in diesen Ländern anschaut. Und die unterstützen wir.“

Die Bedeutung einer fundierten theologischen Ausbildung hob der in Angola tätige Pastor und Bibelschuldirektor Alberto Lucamba (Lubango) in seiner Predigt hervor. Viele Gemeinden in seinem Land erlebten ein explosionsartiges Wachstum. Lucamba: „In Afrika gibt es viele Christen, die jeden Sonntag in den Gottesdienst kommen; aber wenn eines ihrer Kinder krank wird, gehen sie weiterhin zum Medizinmann.“ Biblisch fundiert ausgebildete Gemeindeleiter könnten dieser Entwicklung entgegenwirken. 80 Prozent der 25,8 Millionen Einwohner Angolas sind Christen, 0,4 Prozent Muslime und die Übrigen konfessionslos.

Unter den Gästen waren auch der stellvertretende Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz, Thomas Schirrmacher (Bonn), und Kirchenrat Andreas Kümmerle (Stuttgart) vom Referat Mission und Ökumene der württembergischen Landeskirche. Beide nannten es wichtig, die jungen Kirchen in aller Welt bei der Ausbildung ihrer Gemeindeleiter zu unterstützen.