26.03.2017
Pakistanische Menschenrechtsanwältin erhält Stephanus-Preis
Die Katholikin Aneeqa Maria Anthony setzt sich für die Schwächsten ein
Pakistanische Menschenrechtsanwältin erhält Stephanus-Preis
Die Katholikin Aneeqa Maria Anthony setzt sich für die Schwächsten ein
Berlin (idea) – Für ihren Einsatz für Gerechtigkeit im Namen der Schwächsten hat die pakistanische Menschenrechtsanwältin Aneeqa Maria Anthony (Lahore) den „Stephanus-Preis“ erhalten. Er ist nach dem Diakon der christlichen Urgemeinde, Stephanus, benannt, der als erster Märtyrer wegen seines Bekenntnisses zu Jesus Christus gesteinigt wurde. Die Vorstandsvorsitzende der „Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen“, Michaela Koller (Frankfurt am Main), überreichte den mit 1.000 Euro dotierten Preis am 25. März in Frankfurt am Main. Koller sagte in ihrer Laudatio, die 35-jährige Katholikin setze sich unermüdlich und selbstlos für bedürftige und benachteiligte Schüler, Waisenkinder und Frauen ein. Die Anwältin tue dies, obwohl bereits drei Anschläge auf sie verübt worden seien. Zudem hätten Islamisten dazu aufgerufen, sie zu ermorden, weil sie gegen Pakistans Blasphemiegesetze vorgehe. Zwei Mal habe sie für eine Zeit untertauchen müssen. Das habe sie nach eigenen Angaben mit Freude angenommen „als Lohn für meine Arbeit und für meine Brüder und Schwestern in Christo, die noch mehr Leid durchmachen“. Die Kraft für ihre Arbeit ziehe Anthony aus ihrem christlichen Glauben. Bereits als Studentin habe sie eine Organisation für rechtliche und humanitäre Hilfe – „The Voice Society“ – gegründet. Sie bietet Benachteiligten kostenlose Rechtshilfe an. Ferner verlieh die Stephanus-Stiftung einen Sonderpreis an den Stellvertretenden Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz, Bischof Thomas Schirrmacher (Bonn), den Dozenten für Neuere Theologiegeschichte am Martin Bucer Seminar, Ron Kubsch (München), und den Referenten bei der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM/Frankfurt am Main), Max Klingberg, für die Herausgabe der Jahrbücher „Religionsfreiheit“ und „Verfolgung und Diskriminierung von Christen“.
Wie die Stephanus-Stiftung hilft
Die Stephanus-Stiftung möchte verfolgten Christen in ihrer Not beistehen und durch ihre Öffentlichkeitsarbeit auf die „Verletzung des Rechts auf Religionsfreiheit aufmerksam machen und die Hintergründe aufklären“, heißt es in den Statuten der Stiftung. Sie unterstützt außerdem in Not geratene Christen mit einem Zuschuss zum Lebensunterhalt und zu Anwaltskosten. Den Stephanus-Preis erhielten bisher unter anderen der chaldäisch-katholische Erzbischof Louis Sako (Kirkuk/Irak), das Hilfswerk der Jesuitenpatres in Homs/Syrien und Pfarrer Gottfried Martens, der die zur Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) gehörende Dreieinigkeitsgemeinde in Berlin-Steglitz betreut. Er hatte wiederholt angeprangert, dass christliche Flüchtlinge in deutschen Unterkünften Anfeindungen und Übergriffen von Muslimen ausgesetzt seien. Die Stiftung vergibt zudem einen Sonderpreis für Institutionen, die sich besondere Verdienste im Einsatz für verfolgte Christen, christliche Gemeinschaften und Gemeinden erworben haben. Diese Auszeichnung bekam unter anderen die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar). Gründer der „Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen“ (Frankfurt am Main) ist Oberstudienrat i. R. Wolfgang Link (Gengenbach/Schwarzwald). Die Vorstandsvorsitzende Koller ist Referentin für Religionsfreiheit der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte.