19.03.2017
Portugal: Zahl der evangelikalen Gemeinden in 16 Jahren fast halbiert
Studie der Evangelischen Allianz: Gemeinden haben durchschnittlich 50 Mitglieder
Portugal: Zahl der evangelikalen Gemeinden in 16 Jahren fast halbiert
Studie der Evangelischen Allianz: Gemeinden haben durchschnittlich 50 Mitglieder
Lissabon (idea) – In Portugal hat sich die Zahl der evangelikalen Gemeinden seit der Jahrtausendwende fast halbiert. Das geht aus einer Studie der Portugiesischen Evangelischen Allianz hervor, auf die sich die Online-Plattform „Evangelical Focus“ (Barcelona) bezieht. Demnach gab es im Jahr 2000 landesweit 1.630 evangelikale Gemeinden. Im Jahr 2016 waren es noch 964; und das, obwohl im gleichen Zeitraum 322 neue Gemeinden gegründet wurden.
Einen Hauptgrund für die Entwicklung sieht die Evangelische Allianz in der Rückkehr vieler Migranten in ihre Heimatländer. Anfang der 2000er Jahre seien zahlreiche evangelikale Gemeinden vor allem deshalb so stark gewachsen, weil Menschen aus ehemaligen portugiesischen Kolonien wie Brasilien ins Land gekommen seien. Viele von ihnen seien inzwischen zurückgekehrt. Ihren Schwerpunkt habe die evangelikale Bewegung gegenwärtig vor allem in den Städten Lissabon, Porto und Setúbal. Dort hätten Gemeinden durchschnittlich 50 Mitglieder; in ländlichen Regionen seien es oft nicht mehr als 20. Eine weitere Herausforderung für die Bewegung sei es, neue, junge Gemeindeleiter auszubilden. Laut Studie sind ein Viertel der Pastoren über 60 Jahre alt, aber nur 18 Prozent jünger als 40 Jahre. Von den gut zehn Millionen Portugiesen sind 93 Prozent Mitglied der römisch-katholischen Kirche. Daneben gibt es rund 48.000 zumeist evangelikale Protestanten, 17.000 Orthodoxe, etwa 12.000 Muslime sowie 2.000 Juden.