21.04.2017
Diener ermutigt Christen zu mehr Kontakten zu Moscheegemeinden
Der interreligiöse Dialog ist aber keine Alternative zur Mission
Diener ermutigt Christen zu mehr Kontakten zu Moscheegemeinden
Der interreligiöse Dialog ist aber keine Alternative zur Mission
Willingen (idea) – Der Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes (Vereinigung Landeskirchlicher Gemeinschaften), Michael Diener (Kassel), hat an christliche Gemeinden appelliert, Kontakte zu Moscheegemeinden zu knüpfen. Er hielt beim GemeindeFerienFestival SPRING im nordhessischen Willingen einen Vortrag zum Thema „Mission. Respekt. Christliches Zeugnis und Dialog mit anderen Religionen – wie passt das zusammen?“. Christen und Muslime müssten sich gemeinsam für ein friedliches Zusammenleben der Religionen einsetzen. Der interreligiöse Dialog sei aber keine Alternative zur Mission unter Muslimen. Das missionarische Werben für den Glauben an Jesus Christus gehöre „zutiefst zum Wesen der Kirche“ und sei Gottes Auftrag an alle Christen. „Man kann sich aber mit ganzem Herzen für die Bekehrung von Muslimen einsetzen und gleichzeitig vertrauensvoll mit ihnen zusammenarbeiten“, so Diener. Auch müsse Mission immer „im Einklang stehen mit den Prinzipien des Evangeliums“. Das bedeute für Christen, den Angehörigen anderer Religionen sanftmütig und mit Respekt zu begegnen.
Manche Evangelikale sehen Muslime nur als Missionsobjekte
Diener kritisierte, dass manche Evangelikale in Muslimen nur Missionsobjekte sähen. Sie verlören das Interesse am Dialog mit ihnen, wenn sie sich nicht bekehren wollten. Es sei aber wichtig, einen respektvollen Dialog auch mit jenen Muslimen zu führen, die nicht ihren Glauben wechseln wollten. Im interreligiösen Dialog müssten Unterschiede klar benannt werden. So hätten Muslime ein grundsätzlich anderes Gottesbild als Christen, auch wenn sie sich auf den „Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs“ beriefen. Der Islam sei aus christlicher Sicht „kein Heilsweg“. Ein islamisches Gebet habe „keinen Platz“ in einem christlichen Gottesdienst, der im Namen des dreieinigen Gottes gefeiert werde. „Ich würde auch kein öffentliches Gebet in einer Moschee sprechen, weil sie als Raum einer anderen Religion gewidmet ist“, erklärte Diener. An dem GemeindeFerienFestival nehmen vom 17. bis 22. April über 3.400 Christen teil. Veranstalter ist die Deutsche Evangelische Allianz. Es ist eine Mischung aus Familienfreizeit, Evangelisation, Glaubensfest und Schulungskongress und findet zum 19. Mal statt. Über 500 Veranstaltungen stehen auf dem Programm.