31.07.2016
Peter Strauch: Christen müssen sich nicht vor Verurteilung fürchten
Der frühere Allianzvorsitzende predigte in Bad Blankenburg
Peter Strauch: Christen müssen sich nicht vor Verurteilung fürchten
Der frühere Allianzvorsitzende predigte in Bad Blankenburg
Bad Blankenburg (idea) – Der frühere Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Pastor Peter Strauch (Wetter an der Ruhr), hat dazu aufgerufen, sich grundlegende Glaubensaussagen wieder neu bewusst zu machen. Strauch predigte am 31. Juli auf der Jahreskonferenz der Deutschen Evangelischen Allianz im thüringischen Bad Blankenburg. Strauch: „Wenn sie an Jesus glauben, sind sie ein Sohn oder eine Tochter Gottes.“ Dieser Satz werde häufig leicht ausgesprochen. Er müsse aber immer wieder neu bedacht werden. Denn wer mit Jesus Christus verbunden sei, müsse eine Verurteilung durch Gott nicht fürchten, betonte Strauch.
Dunkle Familiengeschichten müssen an die Öffentlichkeit
Der frühere Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden (er amtierte von 1991 bis 2008) äußerte sich während des Gottesdienstes auch zum Thema sexueller Missbrauch. Strauch hatte im Frühjahr 2015 bekannt gegeben, dass sein Vater nicht nur Kinder in einer Freien evangelischen Gemeinde, sondern auch seine zwei Enkelkinder – die beiden Töchter von Strauch – missbraucht habe. Er sagte, dass es eine Befreiung für Täter und Opfer sei, wenn eine dunkle Familiengeschichte an die Öffentlichkeit komme. Seine Töchter hätten es sehr unterstützt, dass er das Thema in seiner Biografie aufgreife. Die Aufarbeitung sei ein schwerer Prozess gewesen. Heute könne er aber sagen: „Es war gut so.“ Die Konferenz mit rund 2.200 Teilnehmern steht unter dem Thema „Freispruch für alle“. Dabei geht es um Texte aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer. Das Programm der fünftägigen Allianzkonferenz umfasst rund 50 Seminare und Vorträge zu persönlichem Glauben und gesellschaftspolitischer Verantwortung. Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, musste wegen eines Gedenkgottesdienstes in München für die Opfer des Amoklaufes vom 22. Juli seine Teilnahme absagen. Dabei kamen neun Menschen sowie der Angreifer ums Leben; 27 weitere wurden verletzt. Kauder bedauerte seine Abwesenheit in einer schriftlichen Mitteilung. Er bat die Konferenzteilnehmer, für die Opfer und ihre Angehörigen zu beten.