28.07.2016
Wenn Evangelikale den Finger in die Wunde legen
Heimowski: Ohne sie wären die Übergriffe auf christliche Flüchtlinge kein Thema
Wenn Evangelikale den Finger in die Wunde legen
Heimowski: Ohne sie wären die Übergriffe auf christliche Flüchtlinge kein Thema
Bad Blankenburg (idea) – Es ist das Verdienst von Evangelikalen, dass die Übergriffe auf christliche Flüchtlinge in Deutschland in der Öffentlichkeit bekannt gemacht und diskutiert wurden. Diese Ansicht vertrat der designierte Beauftragte der Deutschen Evangelischen Allianz beim Deutschen Bundestag, Uwe Heimowski (Gera), am 28. Juli in einem Seminar auf der Jahreskonferenz der Deutschen Evangelischen Allianz im thüringischen Bad Blankenburg. Es sei dem christlichen Hilfswerk Open Doors (Kelkheim bei Frankfurt am Main) gelungen, das Problem in die Öffentlichkeit zu bringen: „Wenn Evangelikale nicht den Finger in diese Wunde gelegt hätten, wäre es nie zum Thema geworden.“ Nach einer Studie von Open Doors kommt es in Heimen häufig zu Diskriminierungen und Attacken auf Christen durch muslimische Asylbewerber und Sicherheitsdienstmitarbeiter.
Das Evangelium den Flüchtlingen nicht vorenthalten
Wie Heimowski weiter sagte, schulden Christen den Flüchtlingen in Deutschland nicht nur „Brot und Obdach“, sondern immer auch das Evangelium: „Es ist unsere Wesensäußerung, über unseren Glauben zu sprechen“, so der fünffache Vater: „Ich habe meinen Kindern von Jesus erzählt, warum sollte ich es den Flüchtlingen vorenthalten?“
„Wir wollen auch dienen und segnen“
Heimowski kritisierte ferner die Süddeutsche Zeitung. In ihr hatte ein Kommentator unterstellt, dass die Bluttat im US-amerikanischen Orlando auch ein Evangelikaler hätte verüben können. Ein US-Bürger mit afghanischen Wurzeln hatte am 12. Juni in einem bei Homosexuellen beliebten Club 49 Personen erschossen, bevor er selbst von der Polizei getötet wurde. Für Heimowski ist es „dramatisch“, dass Menschen anscheinend den Unterschied zwischen einer biblisch begründeten evangelikalen Position, praktizierte Homosexualität abzulehnen, und der Anwendung von Gewalt nicht verstünden. Da werde etwas verknüpft, was überhaupt nichts miteinander zu tun habe. Dabei setzten sich die Evangelikalen gegen die Diskriminierung von Homosexuellen ein: „Aber deswegen muss ich doch auf der anderen Seiten den Wert, dass Mann und Frau zusammengehören, nicht über Bord schmeißen.“ Zur Aufgabe der Allianz im „politischen Berlin“ sagte Heimowski, es gehe nicht nur darum, Werte und Inhalte der Evangelikalen zu vermitteln, sondern auch für Politiker zu beten: „Wir wollen nicht nur fordern, sondern auch dienen und segnen.“ Das Allianztreffen steht in diesem Jahr unter dem Thema „Freispruch für alle“. Dabei geht es um Texte aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer. Das Programm umfasst Seminare, Bibelarbeiten und Vorträge zum persönlichem Glauben und zur gesellschaftspolitischen Verantwortung. Zu dem fünftägigen Treffen des evangelikalen Dachverbandes werden bis zu 2.500 Teilnehmer erwartet. Unter den Gästen wird der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, sein. Er spricht am 31. Juli über das Thema „Religionsfreiheit im eigenen Land“.