19.03.2015
Musterprozess gegen Benachteiligung von Christen in der Türkei
Evangelikale ziehen vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte
Musterprozess gegen Benachteiligung von Christen in der Türkei
Evangelikale ziehen vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte
Straßburg (idea) – Einen Musterprozess gegen die Benachteiligung von Christen in der Türkei führt die evangelikale US-Organisation „Alliance Defending Freedom“ (Allianz zur Verteidigung der Freiheit/ADF) beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg. Sie will damit erreichen, dass Kirchen einen öffentlich-rechtlichen Status und die generelle Erlaubnis erhalten, Kirchengebäude zu errichten. Die in der Türkei geltenden Einschränkungen für die Kirchen widersprächen europäischen Recht, sagte der Leiter des Wiener ADF-Büros, Roger Kiska, der katholischen Nachrichtenagentur „Zenit“. Nach seinen Worten hat seine Organisation keine feindlichen Absichten gegen die Türkei. Es gehe ausschließlich darum, den Kirchen das Leben in einem Land zu erleichtern, „das so reich an christlicher Geschichte ist“. Die ADF, die 1994 von Evangelikalen in den USA gegründet wurde, setzt sich weltweit für das Recht von Menschen ein, ihren Glauben frei praktizieren zu können. Die Organisation mit Sitz in Scottsdale (US-Bundesstaat Arizona) engagiert sich ferner für die „Heiligkeit des menschlichen Lebens“ sowie den Schutz von Ehe und Familie. In der Türkei sind 95 Prozent der 75 Millionen Einwohner Muslime. Die Zahl der Christen liegt bei 120.000. Die meisten sind orthodox, etwa 15.000 römisch-katholisch, rund 4.000 evangelisch.