12.03.2015
Initiative „Zeit zum Aufstehen“
Gastfreundschaft ist eine der wichtigsten Tugenden
Stuttgart (idea) – Die evangelische Reforminitiative „Zeit zum Aufstehen“ sieht im Zustrom von Asylbewerbern eine Gelegenheit, Gastfreundschaft zu üben. In der Bibel werde die herzliche Zuwendung zu Fremden zu den wichtigen Tugenden gezählt, heißt es im jüngsten Rundbrief der Initiative. Führende Vertreter des theologisch konservativen Protestantismus hatten im vergangenen April sieben Thesen veröffentlicht, die für den christlichen Glauben entscheidend seien. Sie treten unter anderem für die Einzigartigkeit Jesu Christi ein und wenden sich gegen alle Lehren, die die Versöhnung durch seinen Tod am Kreuz infrage stellen sowie seine leibliche Auferstehung leugnen. Bisher haben mehr als 18.000 Christen die Initiative unterzeichnet. In Rundbriefen werden die Thesen entfaltet.
Nicht über „Überfremdung“ klagen
Im der aktuellen Ausgabe mahnt der Vorsitzende des württembergischen Gemeinschaftsverbandes „Die Apis“, Pfarrer Steffen Kern (Walddorfhäslach bei Reutlingen), zum Engagement für Fremde und Verfolgte. Christen sollten nicht über Überfremdung klagen, sondern sich freuen, dass Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen nach Deutschland kommen. Kern: „Wir müssen nicht in ferne Länder reisen, um missionarisch unterwegs zu sein. Weltmission geschieht auch zwischen Flensburg und Garmisch, zwischen Köln und Görlitz.“ Es gebe zahlreiche Möglichkeiten, Gottes Liebe in Wort und Tat zu bezeugen. Vorbild könne der Apostel Paulus sein, der in Athen Begegnungen mit Andersglaubenden suchte. Dabei habe er unaufdringlich und freundlich von Jesus Christus gesprochen. Heute böten viele Gemeinden Flüchtlingen Hilfe und Heimat, indem sie Angebote für Kinder machten, Familien begleiteten oder sie bei Behördengängen unterstützten. In Glaubensgesprächen mit Muslimen gehe es nicht darum, Recht zu haben. Jesus sei nie als Rechthaber aufgetreten, sondern als Liebhaber der Menschen. Ferner sollten Gemeindemitglieder für verfolgte Christen und andere Minderheiten eintreten.
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