13.01.2015
Kauder: „Religionsfreiheit ist das existenziellste Grundrecht“
Unions-Fraktionschef Volker Kauder beim Allianz-Gottesdienst in St. Matthäus
Kauder: „Religionsfreiheit ist das existenziellste Grundrecht“
Unions-Fraktionschef Volker Kauder beim Allianz-Gottesdienst in St. Matthäus
München – Nach dem Anschlag von Paris erwartet der CDU-/CSU-Fraktionsvorsitzende Volker Kauder von den geistlichen Führern des Islam klare Ansagen, die einen Missbrauch des Islam durch Terroristen ausschließen. Kauder kündigte an, dass er dazu Gespräche mit führenden sunnitischen Theologen in Kairo führen werde. Es müsse deutlich werden, dass Töten mit Religion nichts zu tun habe. Möglicherweise brauche der Islam eine Form der Aufklärung, durch die auch das Christentum gegangen sei, um sich beispielsweise von den Kreuzzügen zu distanzieren.
Beim Auftaktgottesdienst zur Gebetswoche der Evangelischen Allianz in München warnte Kauder zugleich vor übertriebenen Ängsten vor dem Islam. Das Problem in Deutschland sei nicht, dass viele Muslime freitags in die Moscheen gingen – davor habe er Respekt, sondern dass immer weniger Christen sonntags in die Kirche gingen. Dabei hätten Christen einen außerordentlichen Schatz: das Wissen um einen Gott, der sich in Jesus Christus den Menschen offenbare und ihnen das Du anbiete.
Politisch Verantwortliche rief Kauder auf, sich in aller Welt für verfolgte Christen einzusetzen. Das Recht auf Religionsfreiheit sei das existenziellste Grundrecht überhaupt. Dazu gehöre insbesondere das Recht auf einen Religionswechsel. Es sei bedrückend, dass gerade dieses Recht in vielen Staaten, in denen der Islam Staats- bzw. Mehrheitsreligion sei, nicht gewährt werde. Christen, die sich für ihre verfolgten Glaubensgeschwister in aller Welt einsetzten, müssten zugleich für Religionsfreiheit im eigenen Land einstehen, dazu gehöre beispielsweise der Bau von Moscheen in Deutschland, so Kauder vor rund 750 Gottesdienstbesuchern.
Im Rahmen der Gebetswoche der Evangelischen Allianz finden in den kommenden Tagen zahlreiche weitere Veranstaltungen statt, so ein Gebetstreffen auf dem Olympiaberg und ein Internationales Gebetsfest fremdsprachiger Gemeinden, in dem das Thema Flüchtlinge im Mittelpunkt steht. Beim Abschlussgottesdienst am Sonntag, 18. Januar predigt Hartmut Steeb, der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz; auch dieser gemeinsame Gottesdienst findet um 18 Uhr in der Matthäuskirche am Sendlinger Tor statt.
Die Evangelische Allianz ist ein Netzwerk zahlreicher christlicher Gemeinden, Werke oder Gemeinschaften, die sich durch ihren gemeinsamen Glauben und einen gemeinsamen Auftrag verbunden wissen. Vorsitzender der Evangelischen Allianz in München ist Pastor Siegfried Winkler.
Frank Uphoff, Pastorwww.fcg-m.depastor@fcg-m.de