21.12.2015
Spanien: Evangelische Allianz hofft auf bessere Umweltpolitik
Evangelikale nach der Wahl: Wir sind kein Land des Konsenses
Spanien: Evangelische Allianz hofft auf bessere Umweltpolitik
Evangelikale nach der Wahl: Wir sind kein Land des Konsenses
Madrid (idea) – Trotz dramatischer Verluste der Altparteien bei der Parlamentswahl am 20. Dezember in Spanien erwartet die dortige Evangelische Allianz keine durchschlagenden Veränderungen in der politischen Landschaft. Nach dem vorläufigen Endergebnis errang die konservative Volkspartei PP von Ministerpräsident Mariano Rajoy 123 der insgesamt 350 Sitze, 63 weniger als vor vier Jahren. Sie erhielt 28,7 Prozent der Stimmen. Die sozialistische PSOE kam auf 90 Mandate (22,0 Prozent), 20 weniger als 2011. Damals hatte sie ihr schlechtestes Ergebnis in der jüngeren Geschichte erzielt und fiel nun noch dahinter zurück. Erstmals im Parlament werden zwei weitere Parteien vertreten sein – die neue Linkspartei Podemos (Wir können) mit 69 Sitzen (20,7 Prozent) und die wirtschaftsliberalen Ciudadanos (Bürger), die 40 Mandate (13,9 Prozent) erreichten. Ministerpräsident Rajoy kündigte bereits an, trotz der Stimmenverluste die neue Regierung bilden zu wollen: „Wir haben die Wahl gewonnen.“ Der Generalsekretär der Spanischen Evangelischen Allianz, Jaume Llenas (Barcelona), kommentierte den Wahlausgang mit den Worten „Es hat sich doch nichts dramatisch verändert“. Auf dem linken und dem rechten politischen Flügel gebe es jetzt zwei Parteien. Er hoffe, dass die Koalitionsverhandlungen dazu führen, den Weg frei zu machen für eine bessere Umweltpolitik, sagte Llenas auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Allerdings verfüge man über keinerlei Erfahrungen mit Koalitionsverhandlungen: „Wir sind ein Land von Siegern und Verlierern – aber kein Land des Konsenses.“
Jugendarbeitslosigkeit liegt bei 54 Prozent
Darüber hinaus gebe es viele weitere politische Herausforderungen. Die Arbeitslosigkeit unter den jungen Menschen liege bei 54 Prozent, die Wirtschaft sei zu schwach, und es gebe im öffentlichen und privaten Alltag viel Korruption. Das Land müsse auch eine Antwort finden auf den Wunsch der Katalanen, unabhängig von Spanien zu werden. Von den 47 Millionen Einwohnern des Landes gehören etwa 70 Prozent zur katholischen Kirche. Etwa drei Prozent sind Protestanten (meist zugewandert) und 2,4 Prozent Muslime. Der Rest ist meist konfessionslos.