01.09.2014
ARD-Doku: „Mission unter falscher Flagge – Radikale Christen in Deutschland“
ERF-Chef Werth äußert sich zu Film „Mission unter falscher Flagge“
ARD-Doku: „Mission unter falscher Flagge – Radikale Christen in Deutschland“
ERF-Chef Werth äußert sich zu Film „Mission unter falscher Flagge“
Wetzlar (idea) – Kritik am journalistischen Vorgehen der ARD hat der Vorstandsvorsitzende von ERF Medien (früher Evangeliums-Rundfunk), Jürgen Werth (Wetzlar), geübt. Er war in dem Film „Mission unter falscher Flagge – Radikale Christen in Deutschland“ um Stellungnahmen zu fünf kritisierten evangelikalen Werken geboten worden. Zwar habe ihn die ARD fair behandelt. Das Ergebnis der Recherche schien jedoch „von vornherein“ festzustehen. „Das halte ich für journalistisch bedenklich“, erklärte Werth, der Hauptvorstandsmitglied der Deutschen Evangelischen Allianz ist, gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea (Wetzlar). In dem Film wurden folgende Organisationen kritisch dargestellt: das Stuttgarter Gospel Forum, der Verein „Mission Freedom“ (Mission Freiheit) der Hamburger Kämpferin gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution Gaby Wentland, die TOS Gemeinde Tübingen (Tübinger Offensive Stadtmission), die in Berlin und Brandenburg tätige Organisation „Zukunft für Dich“ sowie die Freie Christliche Jugendgemeinschaft (FCJG) in Lüdenscheid. Aus über 30 Minuten Interview seien lediglich ein paar kurze Sätze gesendet worden, die ins Sendekonzept passten, so Werth. Dass es ausschließlich um die „Ränder“ der evangelikalen Bewegung gehen würde, sei ihm vorher nicht klar gewesen. So habe er vorher noch nie etwas von den Vorwürfen gegen Gaby Wentland gehört. Die ARD-Dokumentation legte Wentland zur Last, in einem Video mit der erfundenen Geschichte einer Zwangsprostituierten zu werben. Wentland gehört dem Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz an.
Evangelische Allianz will Vorwürfe gründlich prüfen
Werth zufolge hat er im Interview mit den ARD-Journalisten zu erklären versucht, dass die Deutsche Evangelische Allianz kein Verband, sondern ein Netz ohne Mitgliedschaft ist. Der Hauptvorstand bestehe aus rund 60 Mitgliedern, die eine Art „Runden Tisch“ bildeten: „Im theologischen Kern gehören wir zusammen. In manchen anderen Fragen haben wir zum Teil sehr unterschiedliche Prägungen und Überzeugungen. Gemeinsam wollen wir unsere Kräfte für Evangelisation und Diakonie bündeln.“ Das alles sei jedoch nicht gesendet worden. Werth kündigte an, dass sich der Hauptvorstand mit den Anschuldigungen gründlich auseinandersetzen wird: „Wir müssen selbstkritisch reflektieren, welche Vorwürfe berechtigt sind und welche nicht. Und auch, wie wir unsere Anliegen noch unmissverständlicher formulieren können.“ Die Evangelische Allianz kämpfe seit ihrem Entstehen für Religionsfreiheit. Deshalb dürfe es in Gruppen und Gemeinden, die mit ihr verbunden sind, keine Manipulation von Menschen geben.