08.08.2014

Stellungnahme von Peter Wenz zur ARD-Sendung "MISSION UNTER FALSCHER FLAGGE"

Persönliche Stellungnahme von Peter Wenz zur Reportage des NDR am 04.08.14 

Eine sogenannte Dokumentation über freie Gemeinden und Werke mit evangelischem Glauben am Montag, 04.08.14 im NDR hat eine für uns nie gekannte Welle der Entrüstung im In- und Ausland losgebrochen. Wir selbst als GOSPEL FORUM haben so etwas noch nie erlebt. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön und die Bitte um Verständnis, dass wir nicht jeden Anruf, E-Mail, Brief, Internetkommentar, etc. beantworten können. 

Da ich persönlich in der Sendung auch namentlich erwähnt wurde, möchte ich von mir aus kurz eine Stellungnahme dazu veröffentlichen. 

Zunächst einmal möchte ich meine Wertschätzung allen anderen in der Sendung erwähnten Gruppierungen zum Ausdruck bringen. Wir teilen zwar nicht alle Praktiken und Inhalte und sehen auch, dass durchaus hier und da Fehler passiert sind. Aber eine pauschale, durch die Medien verbreitete Denunzierung, treten wir entschieden entgegen. Fehler passieren überall – auch in anderen Kirchen – und selbstverständlich auch zu Hauf beim NDR. 

Ich persönlich glaube an die Wichtigkeit von Kritikfähigkeit. Das habe ich schon als Kind von meinen Eltern so gelernt, wofür ich ihnen heute noch dankbar bin. 

Was das GOSPEL FORUM betrifft, in dem ich persönlich Verantwortung trage, haben wir folglich alle Vorwürfe, die in der Reportage erwähnt wurden, geprüft. Ergebnis: kein einziger Kritikpunkt hat sich als zutreffend herausgestellt. Man fühlt sich dabei unweigerlich an die Kampagne gegen Ex-Bundespräsident Wulff erinnert, der in aller Öffentlichkeit von den Medien heftig angegangen worden war und am Ende sich keiner der 21 verschiedenen Anklagepunkte als gerechtfertigt herausstellte. Ich bin mal gespannt, in wie weit der NDR und die betroffenen Journalistinnen  im Bezug auf ihr Machwerk Kritikfähigkeit zeigen können… 

Hier eine kurze Zusammenfassung wichtiger Punkte: Wir haben bei uns weder problematische Strukturen, noch nutzen wir den Glauben als Machtfaktor. Im Gegenteil! Demut, gegenseitige Wertschätzung und Hochachtung sind bei uns von höchstem Wert im GOSPEL FORUM! Wir haben keinerlei Interesse daran, irgend jemanden zu manipulieren. Unsere größte Freude ist es zu sehen, wie Menschen in die Freiheit Christi kommen und den Glauben als großes Glück erfahren. Das geschieht 1000-fach. Wir nutzen auch nicht Menschen aus, sondern investieren uns uneigennützig in ihre persönliche geistliche und soziale Entwicklung. Wir halten nichts von unhaltbaren Heilsversprechen, noch von verdammenden oder diffamierenden Methoden. Im Gegenteil! In unseren öffentlichen Eheseminaren lehren wir exakt das Gegenteil von dem, was uns in dem Film von einer anonymen Person vorgeworfen wurde. Wer unsere Veranstaltungen besucht, wird mitbekommen, dass es bei uns um alles andere, nur nicht „in erster Linie ums Geld“ geht. Wer so etwas behauptet kennt das GOSPEL FORUM überhaupt nicht! Eines unserer großen Ziele ist es, ein Segen für die Gesellschaft zu sein, ein Ort der Liebe, des gegenseitigen Respekts – auch im Bezug auf Andersdenkende – und den Charakter Jesu Christi überall widerzuspiegeln. Wenn jemand behauptet, wir ziehen über Menschen eine Schlinge zusammen, wenn sie einen Glaubensgrundkurs oder unseren Hauskirchen besuchen…, dann ist das eine glatte Lüge. Menschen, die so etwas behaupten, haben wohl eine Menge eigener Probleme, die sie dann gerne auf das GOSPEL FORUM projizieren… Das wird sich wohl nie ändern lassen und passiert ja genauso auch bei allen anderen Institutionen! 

Überraschend in der Reportage war, dass keiner der über 10.000 unterschiedlichen und begeisterten  Besucher des GOSPEL FORUMS pro Jahr positiv über ihre Erfahrungen mit der Gemeinde berichten konnte. 

Zum Schluss etwas sehr Außergewöhnliches, was ein Licht auf die Recherchearbeit des NDR wirft. Wir hatten in den letzten Wochen zahlreichen Besuch von dort. Auch ihnen gegenüber versuchten wir, Wertschätzung und Kooperation zu zeigen. Was wir dann aber als Gemeinde erlebt haben, hat viele Menschen bei uns irritiert und verletzt. Einige Beispiele (wir haben alles dokumentiert!): Gegen ihren Willen wurden Fernsehaufnahmen von Besuchern gemacht, Mütter auf dem Weg zum Kindergottesdienst angesprochen, ausgefragt und danach mit verächtlichen Worten und Blicken belegt. Ein Mitglied z. B. berichtete, wie er in seinem Zuhause aufgesucht wurde und dann mit  Fangfragen zur Gemeinde subtil unter Druck gesetzt wurde. Man versuchte ihn zu überreden Fernsehe- oder Audioaufnahmen von sich machen zu lassen, was er schließlich ablehnte. Er erzähle, wie äußert unangenehm dies für ihn war und offensichtlich keine genügende Rücksicht darauf genommen wurde. 

Ohne Genehmigung haben die Journalisten Video- oder Livestream Material mit dem Copyright des GOSPEL FORUMS und der Holy Spirit Night benutzt und veröffentlicht. (Damit müssen sich jetzt Rechtsanwälte und unter Umständen der Deutsche Presserat beschäftigen – das ist nicht mein Fachgebiet!). Was unter anderem bei den Recherchen passierte ist folgende Geschichte, die sich zehn Tage vor Ausstrahlung der Reportage ereignete. 

Nach einer Gemeindeveranstaltung kam eine Person, die ich seit über 20 Jahre kenne, auf mich zu, weil sie ein Gespräch wünschte. Durch die jahrzehntelange psychische Erkrankung bis hin zu heftigen Psychosen kenne ich sie inzwischen sehr gut. Wir hatten ihr immer Mut zugesprochen und sie bei den Krankenhausaufenthalten soweit es möglich war begleitet. Nun erzählte sie, wie sie in einer psychosozialen Station in Stuttgart von Journalisten des NDR angerufen wurde, und über das GOSPEL FORUM und dessen sogenannten Machenschaften ausgefragt wurde. Sie fühlte sich erheblich unter Druck gesetzt, weil sie unter anderem auch von ihren Krisenzeiten erzählt hatte, wo sie aufgrund ihrer Erkrankung auch negative Gedanken gegen die Gemeinde gehegt hatte. Sie fühlte sich nach dem Telefonat sehr schlecht und ausgenutzt, weshalb sie einige Tage später das Gespräch mit mir suchte. Sie bestätigte, dass auch andere Besucher der psychosozialen Station telefonisch von Journalisten des NDR angerufen wurden… 

Mit großer Betroffenheit habe ich mir jenen Bericht angehört. Ich konnte erst gar nicht glauben, dass Journalisten schwerst psychisch kranke Menschen angehen, um dort negative Argumente zu finden, um damit eine Gemeinde zu denunzieren… Hier kann sich jeder selbst sein eigenes Urteil bilden. Dies wirft ein Bild auf die Methoden und Quellen, die bei dieser Reportage eine Rolle gespielt haben. 

Übrigens: ich hatte die beide Journalistinnen im Vorfeld davor gewarnt, auf das Material von Annette Kick von der evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen zurück zu greifen, die seit vielen Jahren mit eben diesen Methoden erfolglos versucht, die Gemeinde zu diffamieren. Leider haben die Verantwortlichen nicht darauf gehört, wie aus den Websiten der ARD eindeutig hervorgeht. Dies und den damit verbundenen Schaden für sich selbst, hätten sie sich ersparen können. Bei uns melden sich viele Menschen aus der evangelischen Landeskirche, zu der Frau Kick gehört, die sich für deren Falschbehauptungen und Diffamierungen schämen und sich bei uns dafür entschuldigen. Tatsächlich all die Jahre konnte sich nicht einen einzigen Fall auf unsere Nachfrage hin namentlich belegen. 

Und noch etwas: die Aussage, ich wäre für ein Interview nicht bereit gewesen, stimmt nicht. Die Journalistinnen kamen kurzfristig im Vorfeld der Sendung auf mich zu. Selbstverständlich wollte ich zuerst die Fragen schriftlich haben, wie es üblich ist. Zu einem persönlichem Gespräch kam es dann aus zeitlichen Gründen nicht mehr. Ich habe aber alle sechs Fragen, die mir von ihnen gestellt worden waren, detailliert beantwortet. Sie wurden im Film weder zitiert noch wiedergegeben. Es hieß dort einfach: „Herr Wenz dementiert alles!“ Soweit zum Interview. 

Nun etwas sehr Persönliches: 

Als Christen sind wir von Jesus dazu aufgefordert, Menschen die so gegen jemanden vorgehen, etwas tun, zu vergeben. Dies möchte ich an diese Stelle ausdrücklich und öffentlich tun. Wir sind keine nachtragenden Leute. Aber wir erheben unsere Stimmen dort, wo offensichtlich Unrecht geschieht, Personen denunziert werden oder auch in den Medien Missbrauch geschieht. Lieber NDR: bevor man andere anklagt, sollte man sich selbst auch einmal im Spiegel betrachtet haben! 

Zum Schluss ein Wort an alle christlichen Freunde im Land. Mein größter Schmerz ist es nicht, wenn gegen meine Person oder die Gemeinde falsche Behauptungen aufgestellt werden. An das hat man sich im Laufe der Jahre schon gewöhnt. Wenn aber in Deutschland durch die Medien die Heilige Schrift, das Kostbarste, was wir von Gott geschenkt bekommen haben, in verbalen Äußerungen und Filmschnitten lächerlich gemacht wird, und der Christliche Glaube als etwas Schlechtes, Gefährliches oder gar Mittel zur Manipulation dargestellt wird, dann geht das entschieden zu weit. Ich fordere alle aufrechten Gläubigen im Land auf, ihre Stimme zu erheben, dass der Glaube an Jesus, dem unsere Land so unendlich viel in seiner Kultur und Geschichte und Tradition zu verdanken hat, nicht durch solche Beiträge in den Medien unwidersprochen in den Dreck gezogen wird. Nach allen antisemitischen Äußerungen in den letzten Wochen auf Deutschlands Straßen brauchen wir jetzt nicht auch noch eine antichristliche Stimmungsmache durch Teile der Öffentlich-Rechtlichen Medien. Dafür sind unsere Rundfunkbeiträge nicht gedacht! 

Peter Wenz