30.11.2013
Forum Christ und Politik: Politisches Engagement gefordert
Christ sein und sich für das öffentliche Wohl einsetzen, schließt sich laut Hartmut Steeb nicht aus – im Gegenteil
Forum Christ und Politik: Politisches Engagement gefordert
Christ sein und sich für das öffentliche Wohl einsetzen, schließt sich laut Hartmut Steeb nicht aus – im Gegenteil
(pro/nf) Der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb, hat am Freitag Abend in Bad Blankenburg Christen zu politischem Engagement aufgerufen. Dazu zählte Steeb mehr als den Beruf des Politikers.
Beim Forum Christ und Politik in Bad Blankenburg betonte der Allianz-Generalsekretär, dass die Menschen das allgemeine Wahlrecht erst hart hätten erkämpfen müssen. Das Recht, demokratisch abstimmen zu dürfen, könnten auch Christen gar nicht hoch genug einschätzen. „Nichtwählen ist ein Ausdruck von Hilflosigkeit und noch viel mehr ein Ausdruck von Undankbarkeit und Verantwortungslosigkeit“, sagte Steeb. „Nicht wählen ist auch eine Wahl, aber mit Sicherheit die schlechteste.“ Damit hört der politische Auftrag der Christen laut Steeb aber nicht auf. Der Generalsekretär zitierte den Unions-Fraktionsvorsitzenden im Bundestag, Volker Kauder, warum Christen sich auch politisch in die Gesellschaft einbringen sollten: „Wenn wir es nicht tun, tun es andere.“ Ein „gewisses Selbstbewusstsein“ dürften auch Christen haben.
Kein Mensch müsste hungern
Steeb berichtete, immer wieder würden ihm Christen begegnen, die meinten, Christen hätten keinen politischen Auftrag. Schließlich hätten Jesus und Paulus sich auch nicht politisch engagiert. Zwar sei der erste Auftrag der Christen die Verkündigung des Evangeliums. „Wirkliche Veränderungen gehen nur über die Veränderung der Herzen.“ Allerdings seien bereits Predigten ein politischer Akt: „Das, was wir sonntags predigen, sollten wir am Montag umsetzen“. Es sei schade, dass das Wort „Sonntagsrede“ zu einem Synonym für etwas Irrelevantes geworden sei. Das Gegenteil solle der Fall sein.
Als Beispiel führte Steeb an, es müsse kein Mensch wegen fehlender Nahrungsmittel verhungern, wenn die Menschen nur ihre Prioritäten anders setzen würden: „Ist es eigentlich recht, dass wir Theater- und Opernhäuser subventionieren, solange Menschen weltweit elend sterben?“, fragte Steeb.
Dem Bibelwort „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist“ folgend sollten Christen heutzutage sagen: „Gebt der Demokratie, was der Demokratie zusteht.“
Die wichtigste Aufgabe für Christen sei aber, für Politiker zu beten. Das könne jeder tun. „Nicht weil wir ihnen nach dem Mund reden wollen, sondern weil sie ohne die Hilfe Gottes scheitern würden.“