30.04.2013
“Gottes weltweites Reich in Deutschland”
4. Regionale Allianz-Werkstatt der Evangelischen Allianz Niederrhein-Ruhr-Südems
“Gottes weltweites Reich in Deutschland”
4. Regionale Allianz-Werkstatt der Evangelischen Allianz Niederrhein-Ruhr-Südems
Am Samstag, 27. April 2013, fand in der Freien Christlichen Schule in Düsseldorf-Reisholz die 4. Regionale Allianz-Werkstatt der Evangelischen Allianz Niederrhein-Ruhr-Südems statt.Das Thema der diesjährigen Werkstatt lautete “Gottes weltweites Reich in Deutschland”. Teilnehmer aus 20 der 76 Orts-Allianzen der Region waren gekommen – Menschen, die ihre Wurzeln nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern, in Afrika, Asien und Amerika haben.
In seinem Eröffnungswort wies der Präses der Evangelischen Allianz Niederrhein-Ruhr-Südems, Michael Voss (Wuppertal), darauf hin, dass die gesamte Welt und damit auch alle Menschen Gott gehören und von ihm geliebt werden. Daher sind Unterschiede, wie Menschen sie oft machen, etwa nach Nationalität oder Kultur, bei Gott bedeutungslos. Zwar hat Gott jeden Menschen ganz individuell und mit besonderen Eigenschaften und Gaben geschaffen, und auch den grossen kulturellen Reichtum auf der Erde, dies darf nach Gottes Willen aber keinenfalls zu Abgrenzungen führen.In unserer Zeit ist der ganze Reichtum dieser Welt, was Menschen und Kulturen anbetrifft, in Deutschland versammelt. Das Hiersein von Menschen aus fast allen Ländern bereichert das Leben. Dies gilt auch für die Formen des christlichen Glaubens in der konsequenten Nachfolge Jesu Christi bei Menschen aus anderen Teilen der Erde.Aber auch das Kommen von Personen aus nichtchristlichen Traditionen oder anderen Religionen sollen Christen als Geschenk sehen – bietet es doch die Gelegenheit, diesen sozusagen “vor der Haustür” die gute Botschaft zu sagen und damit zum Aufbau von “Gottes weltweitem Reich in Deutschland” beizutragen.
Markus Schaefer (Düsseldorf), Landespfarrer der Evangelischen Kirche im Rheinland für Gemeinden anderer Sprachen und Herkunft, betonte, dass Gott Kirche dadurch bereichernd verändert, dass er Christen und Gemeinden aus verschiedenen Kulturen zusammenführt. Wenn deutsche Gemeinden sich mit solchen anderer Sprache und Herkunft verbinden, profitieren beide Seiten davon. Dabei kann es keinenfalls darum gehen, dass deutsche Gemeinden denjenigen aus anderen Kulturen ihre Formen aufdrücken, sondern auf Augenhöhe gegenseitig neue Impulse zu geben. So kann man gemeinsam Kirche sein, und geistliches Wachstum kann geschehen. Grundlage muss immer Jesus Christus sein, dessen Wunsch es ist, dass alle Christen eins seien (Johannes 17,21) als viele Glieder an den einem Leib. Ähnlich formuliert es auch der Weltkirchenrat: “Berufen zur Einheit in dem einen Herrn Christus”.Schaefer berichtete vom Internationalen Kirchenkonvent (IKK), der regelmässig Treffen anbietet, die die Zusammenarbeit von deutschen Gemeinden und Gemeinden anderer Sprachen und Herkunft fördert. So gibt es Fortbildungsangebote (etwa den KiKK-Kurs), Fachtagungen und Sprachkurse. Auch Empfehlungsbriefe für Seelsorger in Krankenhäusern und Gefängnissen sowie für Bewerber in kirchlichen Einrichtungen, die aus nichtdeutschen Gemeinden kommen, werden ausgestellt, ebenso wie entsprechende Schreiben für Ausländerbehörden und Visa-Abteilungen. Auch bei der oft schwierigen Raumsuche für nicht-deutsche Gemeinden bietet der IKK Hilfe an.Eine Vision Schaefers ist, dass in jeder Stadt eine “Kirche der Völker” entsteht, in der Gemeinden und Menschen verschiedener kultureller und ethnischer Herkunft zusammenkommen und gemeinsam Gott dienen. An der Arbeit des IKK interessierte deutsche und nicht-deutsche Gemeinden und Personen jeder Domination können sich melden bei Markus Schaefer, Evangelische Kirche im Rheinland, Landeskirchenamt Abteilung III, Hans-Böckler-Strasse 7, 40476 Düsseldorf, Telefon: 0211-4562394, Email: Markus-Schaefer@ekir-lka.de
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Horst Pietzsch (Herten), Referent des Arbeitskreis für Migration und Integration (AMIN) der Deutschen Evangelischen Allianz, stellte ein neues AMIN-Heft mit dem Titel “Habt die Fremden lieb ?! – Gebet und Praxis” vor, das bei der Deutschen Evangelischen Allianz in Bad Blankenburg bestellt werden kann. Da jeder Mensch das Anrecht auf die christliche Botschaft hat, sollen deutsche und nichtdeutsche Christen in diesem Land gemeinsam ihre Gaben einbringen, um die zahlreichen nicht christusgläubigen Menschen zu erreichen. AMIN führt entsprechende Kongresse durch, Näheres ist auf der Homepage von AMIN oder bei Horst Pietzsch zu erfahren (Horst Pietzsch, Mühlenstrasse 73, 45701 Herten, Telefon: 02366-9305257, Handy: 01577-929-8238, www.amin-deutschland.de).AMIN arbeitet passioniert, beziehungs- und praxisorientiert und will mit seinem Tun Gott ehren. Die Liebe Gottes zu allen Menschen und sein Wille, das Jeder das Heil in Jesus Christus erfährt, ist die Grundlage des Handelns von AMIN.Pietzsch wies darauf hin, dass etwa Muslime durchaus Kontakte mit Christen wünschen. Dabei sollte man in Kontakten mit Nichtchristen nicht aggressiv oder gar überheblich sein, sondern versuchen, diesen Menschen in christlicher Liebe zu begegnen, Freundschaften zu schliessen und so Jesus in Wort und Tat vorstellen. Ebenso wichtig freilich ist, keine “Kompromisse” in Glaubenswahrheiten einzugehen, sondern klar und eindeutig das Evangelium zu verkündigen und zu ihm in allen Punkten zu stehen.Inzwischen haben etliche Muslime in Deutschland zum Glauben gefunden. Pietzsch bat darum, für diese Menschen, für die noch nicht Glaubenden und für die Arbeit von AMIN zu beten.
Richard Aidoo (Düsseldorf), Mitglied des Hauptvorstandes der Deutschen Evangelischen Allianz und Pastor der New Life Church, in der sich Menschen aus 41 Nationalitäten versammeln und jeden Sonntag 6 Gottesdienste in verschiedenen Sprachen stattfinden, sprach zu den Teilnehmern der Regionalen Allianz-Werkstatt von seiner Vision, dass es überall in Deutschland (wieder) volle Kirchen gebe. Aidoo sagte, dies sei ein Gebetsanliegen von ihn, getragen von der Liebe zu Deutschland und die hier lebenden Menschen. “Mein Haus soll ein Bethaus sein für alle Völker” – für die Erfüllung dieser Aufforderung Jesu aus Markus 11 zu wirken, ist der Auftrag der Christen.Dazu ist es notwendig, offen und herzlich auf Menschen zuzugehen und bei jeder passenden Gelegenheit das Gespräch zu suchen, um auf ungezwungene Weise ins Gespräch über Gott zu kommen. Etwa im Zug oder anderen öffentlichen Verkehrsmitteln, wo man, anstatt aus dem Fenster zu starren, Mitreisende in freundlicher Form auf etwas ansprechen könne und von da aus auf den Glauben zu kommen. Eine besondere Bedeutung kommt dem Gebet zu. Wenn Christen für andere Menschen beten, werden sie auf eine geistliche Weise eins mit ihnen. Würden alle Christen für eine Erweckung in Deutschland beten, ist Aidoo überzeugt, würde es diese geben.Christen in Deutschland haben nach Aidoos Beobachtung oft Angst, etwa vor einer “Islamisierung”. Diese Angst kann aber davon ablenken, das zu tun, was Gott will, nämlich zu anderen, speziell auch zu Muslimen, freundlich zu sein und so etwas von Gottes Menschenliebe zu zeigen.
Während der Regionalen Allianz-Werkstatt traten zweimal “Mimi’s Angels” auf, eine Gruppe junger Frauen (und ein junger Mann) aus der afrikanischen Gemeinde “International Blessed Ministry” (Wuppertal), die die Teilnehmer mit Gospelmusik erfreute.
Die Veranstaltung endete mit einer Gebetsgemeinschaft und Dank an die Freie Christliche Schule Düsseldorf als Gastgeber und ihre Mitarbeiter (Hausmeister und Küche), die einen reibungslosen Ablauf der Allianz-Werkstatt mit ihren grossen Einsatz erst möglich machten.