03.04.2013

SPRING: Deutsche Evangelische Allianz – wer ist das?

(Willingen) Träger des GemeindeFerienFestivals SPRING ist die Deutsche Evangelische Allianz – aber was ist das eigentlich? Diese Frage beantworteten am Mittwoch der Allianz-Vorsitzende Dr. Michael Diener sowie Allianz-Generalsekretär Hartmut Steeb im Gespräch mit interessierten Besuchern. Diener erläuterte: "Wir sind keine Institution, sondern ein Netzwerk. Ein Netzwerk, in dem Christen aus unterschiedlichen Denominationen zusammenkommen, um ihren Glauben zu leben." Auf die Frage aus dem Publikum, ob die Allianz nicht in erster Linie das freikirchliche Spektrum abdecke, betonte Steeb, dass in der Allianz Christen sowohl aus Frei- als auch aus Landeskirchen zusammenkommen: "Wo die Allianz aktiv ist, sind fast immer engagierte Landeskirchler dabei." Außerdem seien auf der Leitungsebene der Allianz die Landeskirchler in der Mehrheit. Auf lokaler Ebene würden mehrere Gemeinden innerhalb einer Ortsallianz soziale Aufgaben wahrnehmen, die eine einzelne Gemeinde überfordern würden. Oftmals gäbe es für die Christen mehr Verbindendes als Trennendes – etwa bei der jährlichen Gebetswoche der Evangelischen Allianz, bei der sich unterschiedliche Gemeinden zum gemeinsamen Beten treffen. Michael Diener bewertete die Kontakte von der Allianz zur Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) als sehr gut. So habe er als Allianz-Vorsitzender einen festen Gaststatus in der Synode der Evangelischen Kirche.

Auf die Beziehung von Islam und Christentum ging Roland Werner, Generalsekretär des CVJM Deutschland, in seinem Seminar "Den Islam verstehen" ein. Der Islam bedeute die Unterwerfung zu Allah, dem Gott der Muslime. Die Bezeichnung Jesu als Gottes Sohn, wie es der christliche Glaube lehre, sei für sie die größtmögliche Sünde. Werner betonte, dass es geschichtliche Berührungspunkte zwischen Islam und Christentum gebe. Der Islam werfe der Bibel aber eine Verfälschung der Tatsachen vor. Ein grundlegender Unterschied zwischen den beiden Religionen sei das Bekenntnis der Muslime zur Unfehlbarkeit des Propheten Mohammed. Er werde als von Gott gesandt gesehen. Der Kreuzestod Jesu, Erlösung und Vergebung der Sünden – entscheidende Inhalte des Christentums – lehne der Islam ab. Es gehe ausschließlich darum, sich Allah zu unterwerfen. Einen liebenden Gott wie im Christentum gebe es nicht. Werner ermutigte, diese Botschaft von einem Gott der Liebe in Gesprächen mit Muslimen weiterzugeben.

Um das Thema "Erfolg" ging es bei einem Seminar von Michael Diener. Das Erreichen von Zielen führe immer dazu, dass der Mensch davon profitiert. In diesem Sinn mache Erfolg also reich, aber nicht nur materiell, sagte Diener. Wer nicht nur nach Leistung streben würde, den könne Erfolg auch zufrieden stellen. Diener gab Ratschläge zum Umgang mit Erfolg. Er sprach sich für Dankbarkeit, das Teilen und die richtige Einordnung des Erfolgs im gesamten Lebensalltag aus. Schließlich ging Diener auf Misserfolge ein. Deren Bedeutung müsse ebenfalls richtig eingeschätzt und sie sollten nicht verdrängt werden. Wichtig sei die realistische Betrachtung des Misserfolgs. Der Glaube spiele dabei eine wichtige Rolle. Denn dieser hänge nicht von Erfolg oder Misserfolg ab und biete ein Fundament. Außerdem betone der christliche Glaube die Begabung jedes Menschen und fordere den Einsatz der von Gott gegebenen Fähigkeiten.

Die Psychotherapeutin Visnja Lauer und der Kinderarzt Dr. Just Lauer haben in ihrer Veranstaltung "Erziehen und Lernen" praktische pädagogische Grundlagen weitergegeben. Anhand von Video-Fallbeispielen zeigte das Ehepaar, wie Eltern ihren Kindern das Lernen gezielt anlernen können. Mit ihren drei erwachsenen Kindern hätten die Seminarleiter die Erfahrung gemacht: "Eltern wollen gerne und gut erziehen und Kinder gerne gut lernen." Kinder seien jedoch beim Lernen oft emotional "negativ gesteuert". Dadurch komme zum Beispiel ein Blackout in Prüfungssituationen zustande. Eltern sollten ihre Kinder nicht nur für korrekte Lernergebnisse loben, sondern vor allem, wenn diese sich anstrengten. Dies automatisiere positive Emotionen beim Lernen. "Strafreize" sollten Eltern nicht bei falschen Ergebnissen setzen, sondern bei einer negativen Einstellung zum Lernen wie zum Beispiel "Kaspern". Strafen sollten sie nicht auf Beziehungsebene mit "strafenden Blicken", sondern beispielsweise mit einem Strich auf einer Strichliste. Bei alldem dürften Väter und Mütter eines nicht vergessen: "Das letzte Wort über das Leben deiner Kinder hast nicht du zu sagen, sondern Gottes gnädiges Handeln."