13.02.2012

Prof. Helge Stadelmann wird 60

Unter seiner Leitung erwarb die Freie Theologische Akademie den Hochschulstatus

Helge Stadelmann

Prof. Helge Stadelmann wird 60

Unter seiner Leitung erwarb die Freie Theologische Akademie den Hochschulstatus

Für bibeltreue Theologie: Prof. Helge Stadelmann

Gießen (idea) – Er gehört zu den profiliertesten evangelikalen Theologen Deutschlands: Prof. Helge Stadelmann. Der Rektor der Freien Theologischen Hochschule (FTH) in Gießen wird am 15. Februar 60 Jahre alt. 1986 wurde er zum Dekan der damaligen Freien Theologischen Akademie in Gießen berufen, deren Rektor er 1994 wurde. Unter seiner Leitung erwarb die Akademie 2008 den Hochschulstatus. Der gebürtige Nürnberger studierte an der Freien Evangelisch-Theologischen Akademie in Basel (heute Staatsunabhängige Theologische Hochschule) und am Dallas Theological Seminary im US-Bundesstaat Texas. Seine Doktoralstudien legte er an den Universitäten in Cambridge und Basel ab. Von 1979 bis 1982 war er zunächst Dozent an der Bibelschule Brake, ab 1983 an der heutigen Biblisch-Theologischen Akademie in Wiedenest. Stadelmann gehört seit 1981 zum Vorstand des „Arbeitskreises für evangelikale Theologie“ (AfeT). Er ist deren stellvertretender Vorsitzender und Mitherausgeber des „Jahrbuchs für evangelikale Theologie“. Der AfeT-Vorsitzende, Pfarrer Rolf Hille (Heilbronn), würdigt die Arbeit Stadelmanns gegenüber idea: „Er hat seine gesamte Forschung und Lehre auf den Grundlagen und im Zusammenhang der evangelikalen Theologie entwickelt.“ Stadelmann habe dafür gesorgt, dass die FTH zu einer unverzichtbaren Säule in der Arbeit des AfeT geworden sei. Mit dem Verfahren der Hochschulanerkennung habe er signalisiert, „dass die Evangelikalen am offiziellen Gespräch mit der akademischen Theologie in Deutschland interessiert sind und sich den wissenschaftlichen Herausforderungen stellen“.

Gegen Monopol bibelkritischer Konzepte

Seit 1997 ist Stadelmann Gastprofessor für Praktische Theologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät im belgischen Löwen. Neun Jahre lang war der vierfache Familienvater zudem Pastor der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde (Baptisten) in Gießen. Stadelmann setzt sich für eine Professionalisierung der evangelikalen Ausbildung ein, die universitären Ansprüchen genügen müsse. Zugleich wendet er sich gegen die Monopolstellung bibelkritischer Konzepte in Theologie und Kirchen. In seinem Fachgebiet der Praktischen Theologie etablierte er die kommunikative Auslegungspredigt und warb in mehreren Publikationen für eine heilsgeschichtliche Bibelauslegung. Zugleich macht er sich für einen Gemeindeaufbau stark, der sich am neutestamentlichen Gemeindebild orientiert. 2004 war er Initiator und Mitbegründer des „Instituts für Israelogie“ in Gießen.