21.12.2012

OJC zu Homo-Kritik: Vorwürfe treffen ins Leere

Prior: Grünen-Politiker empören sich über erdichtete Sachverhalte

OJC zu Homo-Kritik: Vorwürfe treffen ins Leere

Prior: Grünen-Politiker empören sich über erdichtete Sachverhalte

Reichelsheim/Lörzweiler (idea) – Der Prior der evangelischen Kommunität „Offensive Junger Christen“ (OJC), Konstantin Mascher (Reichelsheim/Odenwald), hat Kritik am Umgang mit Homosexualität erneut zurückgewiesen. Repräsentanten von Bündnis 90/Die Grünen werfen dem zur OJC gehörenden „Deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft“ vor, Schwule und Lesben von ihrer sexuellen Orientierung „heilen“ zu wollen. Zu den Kritikern gehören der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Bundestagsfraktion, Volker Beck, und der lesben- und schwulenpolitische Sprecher der hessischen Landtagsfraktion, Kai Klose. Aufgrund einer Kleinen Anfrage Kloses versprach Sozialminister Stefan Grüttner (CDU), die OJC im Blick auf staatliche Fördergelder zu überprüfen. Die Kommunität und ihr Institut haben die Kritik bereits zurückgewiesen. Man biete keine Therapien an, sondern berate homosexuell empfindende Menschen, die sich mit einem homosexuellen Lebensstil nicht identifizieren könnten oder wollten, ergebnisoffen.

Homosexuelle bestimmen ihren Weg selbst

Mascher sagte jetzt gegenüber dem christlichen Informationsforum Medrum (Lörzweiler bei Mainz), die Vorwürfe der Grünen träfen ins Leere. Sie empörten sich über Sachverhalte, die sie der OJC andichteten. Mascher bekräftigte, dass das Institut keine Therapien anbiete. Es habe auch nur begonnen, sich mit Fragen zur Homosexualität forschend zu befassen, weil junge Menschen mit Fragen und Problemen an die Einrichtung herangetreten seien. Er selbst sei Menschen begegnet, die sich aufgrund ihrer Orientierung in einem tiefen inneren Konflikt befanden. Mascher: „Sie machten mir klar, dass ihnen das viel gepriesene Coming Out und das Eintauchen in einen homo- oder transsexuellen Lebensstil nicht die erhoffte Perspektive eröffnet hat, nach der sie sich sehnten.“ Einige hätten sich auf den Weg einer Veränderung gemacht, andere seien diesen Weg nicht zu Ende gegangen oder hätten ihn gar nicht erst beschritten. Mascher: „Das ist allein ihre Entscheidung. Ich fühle mich auch letzteren verbunden.“

Ist nur eine Antwort erlaubt?

Für ihn sei es aber nicht nachzuvollziehen, wieso es für die Fragen dieser Menschen nur eine „erlaubte“ Antwort geben solle, nämlich die Stärkung der schwul-lesbischen Identität, wie es Beck und Klose propagieren. Das OJC wolle den Weg zur Suche nach der Identität im Ermessen der betroffenen Person lassen. Ratsuchende müssten selbst bestimmen, ob sie sich einem Therapeuten anvertrauen wollen, und was das Ziel sein solle. Mascher gehört zum Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz. Diese Dachorganisation von Evangelikalen aus Landes- und Freikirchen ist in einen Dialog mit „Bündnis 90/Die Grünen“ über Homosexualität eingetreten.