02.03.2011
Weltallianz zu Unruhen in Nahost: Menschenrechte achten
Evangelikale Dachorganisation: Es darf keine „Bürger zweiter Klasse" geben
Weltallianz zu Unruhen in Nahost: Menschenrechte achten
Evangelikale Dachorganisation: Es darf keine „Bürger zweiter Klasse" geben
Tripolis (idea) – Die Weltweite Evangelische Allianz (WEA) fordert die alten und neuen politischen Führer in Nordafrika und dem Nahen Osten auf, die Menschenrechte zu respektieren. Diese müssten für alle Bürger gelten, heißt es in einer am 27. Februar veröffentlichten Erklärung der evangelikalen Dachorganisation. Es dürfe keine „Bürger zweiter Klasse" geben, denn jeder Mensch sei Gottes Geschöpf. Im Zentrum der Politik müsse die Religions- und Glaubensfreiheit stehen; sie sei ein „Lackmus-Test" für die Gesellschaft. Die WEA, die rund 600 Millionen Evangelikale in 128 Ländern repräsentiert, bittet um Gebet für die Staatsführungen der Region, in denen es zu Volksaufständen gegen diktatorische Regime gekommen ist. Außerdem brauchten die christlichen Minderheiten Fürbitte, damit sie der Region Licht und Hoffnung bringen könnten.
Libyen: Flüchtlinge in Kirchen
In Libyen, wo Diktator Muammar al-Gaddafi auf Protestierende schießen lässt und mehr als 1.000 Menschen getötet wurden, haben sich mehrere Hundert Flüchtlinge aus Eritrea und anderen afrikanischen Ländern in eine katholische Kirche geflüchtet. Bischof Giovanni Martinelli (Tripolis) bat um Hilfe bei der Versorgung und Evakuierung. Im Übrigen hätten die Unruhen die Zahl der Gottesdienstbesucher schwinden lassen, berichtet die ökumenische Nachrichtenagentur ENInews. Die katholische Kirche hat sich mit der muslimischen Hilfsorganisation Roter Halbmond in Verbindung gesetzt und um Schutz für Christen, Kirchen und Klöster gebeten. Offiziell leben rund 80.000 Christen unter den 6,5 Millionen Einwohnern Libyens. Sie kommen aus Afrika, Asien und Europa und gehören katholischen, anglikanischen, orthodoxen und pfingstkirchlichen Gemeinden an.