22.10.2010

Stephanie zu Guttenberg: Der Glaube gibt meinem Leben Stabilität

"Der christliche Glaube ist für mich eine der Grundlagen meines Handelns und gibt meinem Leben Stabilität!" Für Stephanie Freifrau von und zu Guttenberg gehört der Glaube zum Alltag. In einem Interview mit dem Christlichen Medienmagazin pro erläutert die Gattin des Bundesverteidigungsministers, warum sie ihr Leben nicht nach Trends ausrichtet, die Familie oberste Priorität hat und sie gemeinsam mit ihren Kindern jeden Tag mit einem Gebet beschließt.

"Wir sprechen mit dem 'lieben Gott', wie wir das den Kindern gegenüber nennen, lassen den Tag noch mal Revue passieren und bedanken uns. Mir ist sehr wichtig, dass wir Dinge nicht als selbstverständlich nehmen", betont zu Guttenberg im pro-Interview. "Für mich hat die Familie oberste Priorität. Die Zeit mit den Kindern ist ein unglaubliches Geschenk." Für sie selbst sei es ein Stabilitätsfaktor den "Glauben im Hier und Heute zu leben. Unsere Kultur baut auf dem christlichen Erbe auf, das möchte ich den Kindern mit auf den Weg geben. Wenn man seine Wurzeln nicht kennt, weiß man auch nicht, woher man kommt."

 

Elternsein, die größte und verantwortungsvollste Aufgabe

Zu Guttenberg äußert sich in dem Interview auch zur aktuellen Familienpolitik: "Ursula von der Leyen hat sehr viele gute Vorstöße gemacht. Sie hat die Bedeutung der frühkindlichen Bildung hervorgehoben, was vor allem für Kinder mit schwierigem Hintergrund unheimlich wichtig ist." Eltern, die ihre Kinder selbst betreuen, dürften nicht schlechter gestellt werden als Eltern, die Karriere machen möchten: "Eltern zu sein ist die größte und verantwortungsvollste Aufgabe, die wir haben - was wir unseren Kindern mitgeben, werden sie kommenden Generationen weitergeben." Deswegen sei deren Unterstützung absolut notwendig.

 

Gesellschaft und Politik müssten von Anfang an für die Kinder sorgen: "Wenn man das mal ganz praktikabel sieht, wäre Geld, was man für frühe Unterstützung und Hilfe verwendet, beispielsweise durch Unterstützung der Eltern von der Schwangerschaft an, sinnvoll investiertes Geld. Es wäre in Familien, in denen es irgendwie schwierig ist, sehr viel besser aufgehoben, als später, wenn die Kinder mit zehn oder zwölf Jahren massive Schwierigkeiten haben oder sogar Auffälligkeiten zeigen."

 

"Sexueller Missbrauch an Kindern ist an der Tagesordnung"

Zu Guttenberg selbst engagiert sich als Präsidentin des Vereins "Innocence in Danger", für den sie auch Vorträge hält. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kinder vor Missbrauch zu schützen: "Tatsache ist, dass sexueller Missbrauch an Kindern an der Tagesordnung in unserer Gesellschaft ist. Man muss sich diesen unbequemen Wahrheiten stellen, um effektiv dagegen vorzugehen. Nur wegzuschauen wird das Thema nie verbessern", sagt zu Guttenberg.

 

Sie erlebe häufig einen hohen Gesprächsbedarf: "Nach einem Vortrag kommen manchmal bis zu zehn Leute und erzählen mir ihr persönliches Schicksal. Sie suchen oft keine Hilfe, sondern wollen sich einfach nur mitteilen. Ich höre den Menschen gerne zu, aber de facto brauchen sie professionelle Hilfe von guten Beratungsstellen, Experten die speziell dafür ausgebildet sind." Deswegen setze sich der Verein "Innocence in Danger" dafür ein, dass bundesweit effektive Hilfe und Schutz für jedermann angeboten werden könne. Dazu gehöre auch die Fort- und Weiterbildung aller Berufsgruppen, die mit Kindern zu tun haben.

 

Das vollständige Interview erscheint am 21. Oktober in der aktuellen Ausgabe des Christlichen Medienmagazins pro, das unter der Telefonnummer 06441/915-151 bestellt werden kann. (pro)