14.10.2010
Katastrophenhilfe in Pakistan: Christen benachteiligt
Open Doors: Hilfsgüter nur gegen Übertritt zum Islam
Katastrophenhilfe in Pakistan: Christen benachteiligt
Open Doors: Hilfsgüter nur gegen Übertritt zum Islam
Kelkheim (idea) – In den Katastrophengebieten Pakistans werden Angehörige der christlichen Minderheit bei Hilfs- und Aufbaumaßnahmen benachteiligt. Das christliche Hilfswerk Open Doors (Kelkheim bei Frankfurt am Main) arbeitet gut zehn Wochen nach den Überschwemmungen nach eigenen Angaben weiter mit Hochdruck daran, besonders Christen in abgelegenen Ortschaften beizustehen. Heimische Partnerorganisationen hätten über 1.000 Meldungen dokumentiert, in denen Christen von Benachteiligung bei der Verteilung von Hilfsgütern berichten. Manche würden zum Übertritt zum Islam aufgefordert, wenn sie Hilfe erhalten wollten. Christliche Dorfbewohner hätten bei der Essensverteilung durch islamische Organisationen lediglich Reste abbekommen. Während andere Dorfbewohner mit Zelten und medizinischer Hilfe versorgt wurden, müssten Christen in Notunterkünften aus Stöcken und Blättern hausen.
Bei Glaubenswechsel Verfolgung
Das Hilfswerk unterstützt mit pakistanischen Partnern rund 1.500 christliche Familien. Unter den rund 20 Millionen Flutopfern seien etwa 75.000 Christen, darunter etwa 500 Familien muslimischer Herkunft. Würde ihr Wechsel zum Christentum bekannt, drohe ihnen in dem islamischen Land Verfolgung oder sogar Ermordung. Etwa 95 Prozent der 174 Millionen Einwohner Pakistans sind Muslime, zwei Prozent Christen, zwei Prozent Hindus und der Rest Sikhs, Buddhisten und Anhänger anderer Religionen.