08.10.2010
Bosbach: Türkei soll Christen schützen
Menschenrechtler: Kaum Verbesserungen bei Religionsfreiheit
Düsseldorf (idea) – Der Vorsitzende des Innenausschusses im Bundestag, Wolfgang Bosbach (CDU), hat die Türkei aufgefordert, die Christen im Land zu schützen. Sie sollten das gleiche Maß an Religionsfreiheit genießen wie die Muslime in Deutschland, erklärte der Politiker in der „Rheinischen Post“ (Düsseldorf). Dazu gehöre für ihn auch das Recht auf Grunderwerb für den Bau von Kirchen und anderen kirchlichen Einrichtungen. „Der türkische Staat muss die Christen in der Türkei auch vor Repressalien schützen“, so Bosbach. Der 58-jährige Katholik äußerte sich zum Besuch des türkischen Premiers Recep Tayyip Erdogan in Berlin am 8. und 9. Oktober. Laut der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM/Frankfurt am Main) hat es in der Türkei in den letzten Jahren keine wesentlichen Verbesserungen bei der Religionsfreiheit gegeben. Christliche Gemeindeleiter in der Türkei seien nach wie vor durch nichtstaatliche Akteure bedroht. Über 95 Prozent der 72 Millionen Einwohner der Türkei sind Muslime. Von den rund 120.000 Christen gehören etwa 4.000 zu evangelikalen Gemeinden.