26.11.2010
Iranischer Pastor ist „Gefangener des Monats Dezember“
Youcef Nadarkhani wegen Abfalls vom Islam zum Tode verurteilt
Iranischer Pastor ist „Gefangener des Monats Dezember“
Youcef Nadarkhani wegen Abfalls vom Islam zum Tode verurteilt
Frankfurt am Main/Wetzlar (idea) – Als „Gefangenen des Monats Dezember“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea den iranischen Pastor Youcef Nadarkhani benannt und zur Unterstützung für ihn aufgerufen. Nach Informationen der US-Kommission für Religionsfreiheit und mehrerer Hilfsorganisationen wurde der 33-Jährige vor kurzem wegen „Abfalls vom wahren Glauben“, christlicher Aktivitäten und Protests gegen die islamische Zwangserziehung seiner Kinder zum Tode verurteilt. Die Verhandlung hatte im Landgericht der Provinz Gilan stattgefunden. Die Behörden hätten Nadarkhani mündlich mitgeteilt, dass er hingerichtet werde, so die US-Kommission für Religionsfreiheit. Er war bereits im Dezember 2006 in Haft, weil ihm Abfall vom Islam vorgeworfen wurde. Seit Oktober 2009 ist er wieder hinter Gittern. Nach Angaben der IGFM wurde Nadarkhani unter Druck gesetzt, zum Islam zurückzukehren, unter anderem durch die zeitweilige Inhaftierung seiner Ehefrau. Die beiden haben einen sechs und einen acht Jahre alten Sohn. Der Pastor befindet sich in einem Gefängnis der Geheimpolizei in Lakan nahe seiner Heimatstadt Rasht. Der Kontakt zu seinem Anwalt und seiner Familie wird ihm verwehrt. Die IGFM ruft dazu auf, in Briefen an die iranische Staatsführung die sofortige Aufhebung des Todesurteils und die Freilassung zu fordern. Der Iran hat den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte ratifiziert, der Religionsfreiheit garantiert. Von den 74,2 Millionen Einwohnern des Iran sind 99 Prozent Muslime. Die Zahl der Konvertiten zum christlichen Glauben wird auf 250.000 geschätzt. Ferner gibt es bis zu 150.000 meist orthodoxe armenische und assyrische Christen.