08.11.2010
Usbekistan: Hohe Geldstrafe für Besitz eines Jesus-Films
Die Strafe entspricht sieben durchschnittlichen Jahresgehältern
Usbekistan: Hohe Geldstrafe für Besitz eines Jesus-Films
Die Strafe entspricht sieben durchschnittlichen Jahresgehältern
Taschkent (idea) – Ein Gericht in der usbekischen Hauptstadt Taschkent hat einen Christen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt, weil er einen Film über das Leben Jesu Christi besessen hat. Die Strafe beträgt 1.900 US-Dollar (1.350 Euro), was sieben durchschnittlichen Jahresgehältern entspricht, berichtet der Pressedienst AsiaNews. Da der Verurteilte Murat Jalalov den Betrag nicht aufbringen kann, entzogen ihm die Behörden den Reisepass. Er erhalte ihn erst zurück, wenn er die Schuld getilgt habe, hieß es. Ende September hatten fünf Polizeibeamte Jalalovs Haus durchsucht und 75 DVDs und CDs beschlagnahmt. Darunter befand sich auch der Jesus-Film des Missionswerks Campus für Christus in usbekischer Sprache. Nach Ansicht des staatlichen Komitees für religiöse Angelegenheiten hätte der Film zu „missionarischen Zwecken“ verwendet werden können. Offiziell herrscht in Usbekistan zwar Religionsfreiheit. Das usbekische Strafgesetzbuch verbietet aber jede Form religiöser Missionierung und sieht bei Verstößen Strafen von bis zu drei Jahren vor. Im Februar waren 13 Mitglieder einer staatlich nicht registrierten Baptistengemeinde zu hohen Geldstrafen verurteilt worden. Sie mussten zusammen umgerechnet knapp 1.900 Euro bezahlen. Von den 27,7 Millionen Einwohnern des Landes sind 84 Prozent Muslime, 15 Prozent Nichtreligiöse und etwa ein Prozent Christen.