08.06.2010
Muslime: Je religiöser desto gewaltbereiter
Bei Christen ist es umgekehrt: Je frömmer desto friedlicher
Muslime: Je religiöser desto gewaltbereiter
Bei Christen ist es umgekehrt: Je frömmer desto friedlicher
Hannover (idea) – Frömmigkeit hat unter muslimischen und christlichen Jugendlichen unterschiedliche Auswirkungen: Bei Muslimen steigt mit der Religiosität die Gewaltbereitschaft; bei Protestanten und Katholiken ist es umgekehrt. Das geht aus einer Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (Hannover) unter annähernd 45.000 Jugendlichen zwischen 14 und 16 Jahren hervor. Davon waren etwa 10.000 Zuwandererkinder. Die höchste Gewalttäterquote stellten die Forscher unter sehr religiösen muslimischen Männern fest. 23,5 Prozent fallen durch Gewaltdelikte wie Körperverletzung oder Raub auf; bei den „etwas religiösen“ sind es 19,6 Prozent. Bei Christen geht die Tendenz in die andere Richtung: je frömmer, desto friedlicher. Das gilt zum Beispiel für junge Leute aus Zuwandererfamilien aus Mittel- und Osteuropa. Die Gewaltquote beträgt bei nichtreligiösen Jugendlichen 21,8 Prozent und bei religiösen 12,4 Prozent.
Muslimische Macho-Kultur fördert Gewalt
Der Kriminologe und Direktor des Instituts, Christian Pfeiffer, führt die hohe Gewaltbereitschaft junger Muslime vor allem auf Männlichkeitsvorstellungen zurück. Die muslimische Religiosität fördere eine Macho-Kultur. Ein Problem ist laut Pfeifer auch die Vermittlung des Islams durch Imame aus dem Ausland, die ohne Sprach- und Kulturkenntnisse nach Deutschland kommen. Eine pauschale Verurteilung des Islams würde laut Pfeiffer kontraproduktiv wirken und die Ausgrenzung sowie den Rückzug junger Muslime in ihre Milieus fördern. Vielmehr sei eine noch stärkere Integration nötig, vor allem durch Bildung.