03.03.2009
Führungskräftekongress: „Weckruf zum Innehalten“
Vertreter aus Politik, Kirche und Wirtschaft ziehen positive Bilanz
Führungskräftekongress: „Weckruf zum Innehalten“
Vertreter aus Politik, Kirche und Wirtschaft ziehen positive Bilanz
D ü s s e l d o r f (idea) – Führende Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft, Kirche und evangelikaler Bewegung haben ein positives Fazit des Kongresses christlicher Führungskräfte gezogen. 3.800 Personen nahmen an dem Treffen unter dem Motto „Mit Werten in Führung“ vom 26. bis 28. Februar in Düsseldorf teil. Der Vorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CDU in Nordrhein-Westfalen, der Landtagsabgeordnete Volkmar Klein (Burbach bei Siegen), bezeichnete den Kongress als „Weckruf zum Innehalten“. Die vergangenen Jahre hätten immer mehr Geschäftigkeit, Maßlosigkeit und Oberflächlichkeit gebracht. Jetzt dürfe man die Finanz- und Wirtschaftskrise nicht mit ähnlichen Mitteln angehen. Dafür habe der Kongress Maßstäbe gesetzt und Werte in den Mittelpunkt gerückt, sagte Klein gegenüber idea. Der Präsident des Zentralverbands des deutschen Handwerks, Otto Kentzler (Dortmund), der zu den Hauptrednern gehörte, begrüßte, dass die Teilnehmer den Referenten „sehr aufmerksam und offen“ zugehört hätten: „Wenn alle das Gehörte umsetzen, können einen Menge Impulse von dem Kongress ausgehen.“ Der Leiter des German American Business bei der Deutschen Bank in New York, Daniel Hoster, sagte: „Ich bin überrascht, beeindruckt und ermutigt zu sehen, wie vital und präsent die christlichen Unternehmer in Deutschland sind. Ich habe in Düsseldorf einen Hauch vom positiven Amerika erlebt. Dabei gab es eine Offenheit für Lösungen und es ging nicht darum, Schuldige zu suchen, sondern zu klären, wie der christliche Glaube hilft.“ Der geschäftsführende Inhaber der Veit Gruppe, Günter Veit (Landsberg), äußerte sich beeindruckt, „wie Vertreter aus allen christlichen Konfessionen bereit waren, zu den aktuellen und gesellschaftlichen Problemen aus christlicher Sicht Stellung zu beziehen und Verantwortung zu übernehmen“. Die Veit Gruppe ist Weltmarktführer für Industriebügeleisen.
Präses Schneider: Werte finden Resonanz
Nach Ansicht des Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider (Düsseldorf), hat der Kongress gezeigt, dass das Thema „Mit Werten in Führung gehen“ Widerhall finde. „Und diese Resonanz muss das Thema auch finden, denn die aktuelle, globale Finanz- und Wirtschaftskrise zeigt, dass wirtschaftliches Handeln ohne ethische Verantwortung in Abgründe führt“, ergänzte Schneider. Vielfach sei im Kongress deutlich geworden, „welche grundlegende Bedeutung die Weisungen Gottes, die in der Heiligen Schrift bezeugt sind, für das verantwortungsbewusste Zusammenleben von Menschen auch mit Blick auf die Ökonomie haben“. Schneider gehört auch dem Rat der EKD an.
Evangelische Allianz: Offen und ehrlich
Der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb (Stuttgart), begrüßte die Offenheit und Ehrlichkeit auf dem Kongress: „Dass die Wirtschaftskrise auch Christen und ihre Unternehmen erreicht hat, wurde nicht verschwiegen.“ Es sei auch nicht oberflächlich argumentiert worden nach dem Motto „Werde Christ und du hast Erfolg“. Da der wirtschaftlichen Rezession eine Werte-Rezession vorausgegangen sei, sei jetzt ein offensives Eintreten für biblische Werte und das öffentliche Bekenntnis zum Glauben an Jesus Christus nötig.
Vom Handwerksmeister bis zum Theologen
Der Generalsekretär des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbands (Vereinigung Landeskirchlicher Gemeinschaften), Theo Schneider (Kassel), freute sich über die Größe und die Buntheit des Teilnehmerkreises - vom Handwerksmeister, Manager, Unternehmensberater bis zum Diakonie-Experten, Theologen und Studenten. Entsprechend hätten die Referate und Seminare unterschiedliche Akzente gesetzt: „Nicht jeder bekam die Impulse, die er suchte, aber ganz sicher haben sehr viele Wegweisung, Hilfestellung und auch ganz praktische Tipps mitgenommen.“
„Das roch nach Hoffnung und Zukunft“
Der Hauptredner der Evangelisation ProChrist, Pfarrer Ulrich Parzany (Kassel), zeigte sich fasziniert von dem Treffen „20X09“ für unter 40-Jährige, bei dem neun Nachwuchsführungskräfte jeweils 20 Minuten Aktionsfelder der Zukunft ansprachen und Anstöße zum Handeln gaben. Parzany: „Heiße Themen und provozierend klare christliche Positionen stießen einen Vernetzungsprozess junger, unternehmerischer Christen aus ganz verschiedenen Branchen an. Das roch mächtig nach Hoffnung und Zukunft.“ Es war der sechste Kongress christlicher Führungskräfte seit 1999; der siebte soll vom 24. bis 26. Februar in Nürnberg stattfinden. Veranstalter ist die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) in Zusammenarbeit mit der Unternehmensberatung tempus-consulting (Giengen bei Ulm).